Das Rätsel von N844AA
Die Boeing 727, die spurlos verschwand
Zwei Männer ohne spezifische Ausbildung stahlen vor 15 Jahren eine Boeing 727 und flogen mit ihr davon. Der Jet wurde nie mehr gefunden.
Die N844AA als sie noch in den USA geparkt war: Die Boeing 727 blieb bis heute unauffindbar.
Die N844AA als sie noch in den USA geparkt war: Die Boeing 727 blieb bis heute unauffindbar.
TAAG Angola Airlines hatte das Flugzeug zwar gemietet, nutzte es aber schon eine ganze Weile nicht mehr. Bereits 14 Monate stand die Boeing 727 deshalb geparkt am Aeroporto Internacional Quatro de Fevereiro herum. Bis zum frühen Abend des 25. Mai 2003.
Um 18 Uhr schlichen sich an jenem Tag mutmaßlich zwei Männer an Bord des Flugzeuges mit der Registrierung N844AA. Die amerikanische Bundespolizei FBI vermutet, dass es sich um den amerikanischen Piloten Ben Padilla und den nigerianischen Mechaniker John Mutantu handelte. Beide hatten keine Ausbildung, um eine Boeing 727 zu fliegen.
Stumm und unbeleuchtet
Der Flieger, der früher 25 Jahre lang im Dienst von American Airlines gestanden hatte, war von der Besitzerin Aerospace Sales and Leasing aus Miami damals gerade für einen neuen Kunden vorbereitet worden. Die nigerianische IRS Airlines sollte den dreistrahligen Jet bald übernehmen. Die Sitze waren bereits entfernt worden, wie das FBI damals festhielt. Mit der 727 sollte fortan Diesel zu Diamantenminen transportiert transportiert werden.
Padilla und Mutantu setzten sich ins Cockpit und rollten mit der Boeing 727 los. Eine Genehmigung für einen Flug hatten sie nicht eingeholt und keinen Flugplan eingegeben, auch kommunizierten die beiden selbst ernannten Piloten trotz Aufforderung nicht mit den Fluglotsen. Die Scheinwerfer ließen sie genauso ausgeschaltet wie den Transponder, der automatisch mit der Flugsicherung kommuniziert.
Weg über den Atlantik
Wie es damals in Presseberichten hieß, habe die silberne Boeing 727 sich auf dem Weg zur Startbahn erratisch bewegt. Einmal am Pistenanfang angelangt, brauste sie los. Die Maschine hob ab und verschwand in der angolanischen Nacht in südwestlicher Richtung über den Atlantik. Bald wurde eine globale Suche eingeleitet – denn weniger als zwei Jahre waren vergangen, seit Terroristen mit Flugzeugen in New York in die Türme des World Trade Center geflogen waren.
Doch bis heute wurden weder die Boeing 727, noch Padilla und Mutantu gefunden. «Es wurde nie klar, ob es um einen Versicherungsbetrug der Eigentümer ging oder ob die Maschine für zwielichtige Gestalten gestohlen wurde oder ob es sich um einen versuchten Terrorakt handelte», kommentierte Marinegeneral Mastin Robeson, der damals für die USA in Afrika stationiert war, dem Magazin Air & Space. Über alle Möglichkeiten sei damals spekuliert worden.