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Verluste

Montenegro verkauft seine Airline

Die Regierung versucht zum zweiten Mal, die nationale Fluglinie zu privatisieren. Beim ersten Mal sagten Interessenten wie El Al ab.

Dieses Mal soll es klappen. Im September startet die Regierung in der Hauptstadt Podgorica nach rund einem Jahr Pause erneut einen Versuch, Montenegro Airlines an einen strategischen Investor zu verkaufen. Der nicht genannte Anteil an der staatlichen Fluggesellschaft wird nun in einem Auktionsverfahren versteigert, wie nationale Medien melden. Die montenegrinische Privatisierungsbehörde begann schon im Juli mit den Vorbereitungen zum Verkauf.

Obwohl das Unternehmen als Perle unter den Fluglinien in Ex-Jugoslawoien gilt, scheiterte ein Verkauf eines Paketes von 30 Prozent vor Jahresfrist. Damals hatten zwar die israelischen Fluglinien El Al und Arkia, sowie Etihad die Verkaufsunterlagen bestellt. Keine der drei Airlines gab danach aber ein Angebot ab. Das überrascht deshalb nicht, als dass Montenegro Airlines 2010 einen Verlust von 3,6 Millionen eingeflogen hatte – ein großes Minus für eine so kleine Gesellschaft. Kurze Zeit nach der missglückten Teilprivatisierung erließ die Regierung in Podgorica darum ihrer Airline 3,2 Millionen Euro an Schulden. Um die Kosten zu reduzieren, strich die Fluglinie zugleich unrentable Strecken. Dennoch wird für das laufende Jahr ein noch höherer Fehlbetrag erwartet.

Flüge nach Zürich

Mit reduzierten Kosten alleine begnügte sich das Management indes nicht. Es wagte Anfang August nun auch einen Schritt nach vorne. Um effizienter arbeiten zu können, gab Montenegro Airlines bekannt, die Flotte zu erneuern. Zur Zeit gehören ihr drei neuere Embraer 195 und fünf alte Fokker 100. Eine der Maschinen aus den Niederlanden ist jedoch aus technischen Gründen seit längerer Zeit stillgelegt, die anderen sollen nach und nach abgestoßen werden. In einem ersten Schritt kauft Montenegro Airlines nun eine weitere Embraer. Sie soll 2013 geliefert werden, wie das Nachrichtenportal Balkans.com meldet.

Dringend plant Montenegro Airlines auch neue Ziele anzufliegen und dabei nicht von der Heimbasis aus zu operieren. So will sie etwa die serbische Stadt Niš mit Zürich verbinden. Doch die Schweizer Behörden haben der Airline bislang keine Erlaubnis erteilt. Auch für die geplanten Flüge von Belgrad nach Mallorca oder auf die griechischen Inseln erhielt sie keine Bewilligungen, wie Balnaks.com schreibt.