Letzte Aktualisierung: um 12:26 Uhr

Boeing 747-400 Supertanker

Mit einem Jumbo-Jet gegen Waldbrände

Global Supertanker Services hat eine Boeing 747-400 zum größten Löschflugzeug der Welt umgebaut. Anfang Januar wurde der Wasserbomber offiziell zur Waldbrandbekämpfung zugelassen. Im Moment ist er in Chile im Einsatz.

Letztes Jahr ließ Global Supertanker Services eine Boeing 747-400 zum Wasserbomber umbauen. Durch die Reisegeschwindigkeit von etwas über 900 Kilometern pro Stunde könnten alle potenzielle Einsatzorte im Westen der USA innert drei Stunden erreicht werden, hebt die Löschflugzeugfirma aus dem amerikanischen Bundesstaat Colorado hervor. Weltweit seien alle Ziele in zwanzig Stunden erreichbar.

Anfang Januar hat das amerikanische Interagency Airtanker Board dem Flugzeug von Global Supertanker Services eine vorläufige Genehmigung zum Einsatz in nationalen und bundesstaatlichen Notlagen, sowie zu internationalen Einsätzen erteilt. Von der Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration FAA war die Boeing 747 schon im vergangenen September zugelassen worden. Dank der neuen Genehmigung könne man um Verträge in den USA und weltweit bieten, so Geschäftsführer Jim Wheeler.

Reiche Chilenin sponsert Einsatz

In dieser Woche wurde der Flieger nach Chile beordert. Im Süden des Landes wüten zur Zeit die schlimmsten Waldbrände in der chilenischen Geschichte. Mindestens sechs Menschen sind dabei bisher ums Leben gekommen. Der Einsatz der seit Mittwoch (25. Januar) in der Region El Maule stationierten Boeing 747 soll bis zu sechs Tage dauern.

Ermöglicht wird der Einsatz des Supertankers von einer Chilenin, die in den USA lebt. Sie ist mit dem schwerreichen Enkel des Walmart-Gründers verheiratet und finanziert die Mission laut Medienberichten über eine Stiftung.

Anderer Anbieter ging pleite

Mit einer Löschkapazität von 72.000 Litern ist die «Spirit of John Muir» getaufte Maschine momentan bei weitem der größte Wasserbomber der Welt. Die Charterfirma Evergreen, die ebenfalls eine Boeing 747 als Löschflugzeug im Angebot hatte, ging 2014 Konkurs. Ihre eigentliche Feuertaufe erhielt der Jumbo-Jet von Global Supertanker denn auch nicht in den USA, sondern in Israel. Noch vor der Zulassung wurde die «Spirit of John Muir» im November kurzzeitig von Colorado nach Tel Aviv verlegt. Dort half sie bei der Bekämpfung der außer Kontrolle geratenen Waldbrände in Israel.

Ob sich die «Spirit of John Muir» letztlich rechnen wird, bleibt abzuwarten. Laut dem Betreiber könnte sie nicht nur gegen Waldbrände und Buschfeuer, sondern auch zur Bekämpfung von Feuern auf hoher See, etwa auf Tankern oder Bohrplattformen zum Einsatz kommen. Zudem ist der Flieger zur Eindämmung von Ölverschmutzungen zugelassen.

Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Bilder und Videos des Lösch-Jumbos und seiner Einsätze.