Konkurrenz für Airbus, Boeing und Antonov
Mit diesen Fliegern will Russland den Markt aufmischen
Die Irkut MS-21 ist am weitesten fortgeschritten. Doch Russland arbeitet an etlichen neuen Flugzeugmodellen. Sie sollen Airbus, Boeing und Co Konkurrenz machen.
Russlands Luftfahrtindustrie entwickelt verschiedene neue Flugzeuge. Am weitesten fortgeschritten ist die Arbeit am Kurz- und Mittelstreckenjet MS-21. Hersteller Irkut arbeitet auf die Zertifizierung in diesem Jahr hin. Hier im Bild zu sehen: Der erste MS-21-Testflieger mit dem russischen Triebwerk Aviadvigatel PD-14.
Der kommende russische Turboprop-Regionalflieger heißt Il-114-300. Die verbesserte Neuauflage der Ilyushin Il-114 absolvierte im Dezember 2020 ihren Erstflug. Erste Auslieferungen sind für das Jahr 2023 anvisiert.
Die Antonov An-2 trägt den Spitznamen Traktor der Lüfte. Russland arbeitet an einem Nachfolger. Ende April 2021 veröffentlichte das Industrie- und Handelsministeriums erstmals ein Foto vom Bau eines Prototyps. Das Modell heißt LMS-901, soll bis zu neun Passagieren Platz bieten und 1500 Kilometer weit fliegen.
Der neuaufgelegte Langstreckenflieger Il-96-400 M konnte keine Kunden anlocken und wird daher nicht in die Serienproduktion gehen. Zwei Exemplare werden allerdings für die Regierung fertiggestellt. Sie könnten als sogenannte Weltuntergangsflugzeuge dienen, die im Falle eines Atomkriegs, einer Katastrophe oder eines großen Konflikts als fliegender Befehlsstand dienen.
Auf der Langstrecke will sich Russland stattdessen auf den Bau der CR929 konzentrieren. Die Produktion des Fliegers, der in Kooperation mit China entsteht, soll noch im laufenden Jahr starten. Das Basismodell CR929-600 wird Platz für 280 Passagiere haben und über eine Reichweite von 12.000 Kilometern verfügen. Eines Tages soll das Flugzeug vom Triebwerk PD-35 angetrieben werden.
Der Superjet ist keine Neuentwicklung, aber er soll sich zu einem russischeren Flieger wandeln – unter anderem mit dem Triebwerk PD-8, das ebenso wie das größere PD-35 auf der Basis des PD-14 entsteht. Die Regierung will den Anteil russischer Komponenten am Superjet auf 50 bis 60 Prozent erhöhen.
Das Zentrale Aerohydrodynamische Institut Tsagi leitet die Forschung zu einem neuen russischen Überfallflieger. Auch das Luftfahrt-Konsortium UAC ist bereits beteiligt. Allerdings soll weder ein Überschallbomber wie die Tu-160 entstehen noch ein Passagierflieger wie die Tu-144. Russland plant einen Überschall-Businessjet.
Nicht nur KLM und die TU Delft arbeiten an einem Nurflügler. Auch das Tsagi in Russland forscht dazu. Im Windkanal untersuchten sie 2020 bereits Modelle eines zweistöckigen Passagierfliegers. Die Forschung ist auf drei Jahre angelegt und soll unter anderem die günstigste Position für die Triebwerke finden.
Schon 2019 begannen die Wissenschaftler am Tsagi damit, ein Modell des Slon (zu Deutsch Elefant) im Windkanal zu testen. Der Flieger ist als Konkurrent und Nachfolger des Frachtriesen Antonov An-124 konzipiert. Der Vierstrahler soll – wird das Projekt wirklich umgesetzt – eines Tages 150 Tonnen Fracht transportieren können.
Russlands Luftfahrtindustrie entwickelt verschiedene neue Flugzeuge. Am weitesten fortgeschritten ist die Arbeit am Kurz- und Mittelstreckenjet MS-21. Hersteller Irkut arbeitet auf die Zertifizierung in diesem Jahr hin. Hier im Bild zu sehen: Der erste MS-21-Testflieger mit dem russischen Triebwerk Aviadvigatel PD-14.
Der kommende russische Turboprop-Regionalflieger heißt Il-114-300. Die verbesserte Neuauflage der Ilyushin Il-114 absolvierte im Dezember 2020 ihren Erstflug. Erste Auslieferungen sind für das Jahr 2023 anvisiert.
Die Antonov An-2 trägt den Spitznamen Traktor der Lüfte. Russland arbeitet an einem Nachfolger. Ende April 2021 veröffentlichte das Industrie- und Handelsministeriums erstmals ein Foto vom Bau eines Prototyps. Das Modell heißt LMS-901, soll bis zu neun Passagieren Platz bieten und 1500 Kilometer weit fliegen.
Der neuaufgelegte Langstreckenflieger Il-96-400 M konnte keine Kunden anlocken und wird daher nicht in die Serienproduktion gehen. Zwei Exemplare werden allerdings für die Regierung fertiggestellt. Sie könnten als sogenannte Weltuntergangsflugzeuge dienen, die im Falle eines Atomkriegs, einer Katastrophe oder eines großen Konflikts als fliegender Befehlsstand dienen.
Auf der Langstrecke will sich Russland stattdessen auf den Bau der CR929 konzentrieren. Die Produktion des Fliegers, der in Kooperation mit China entsteht, soll noch im laufenden Jahr starten. Das Basismodell CR929-600 wird Platz für 280 Passagiere haben und über eine Reichweite von 12.000 Kilometern verfügen. Eines Tages soll das Flugzeug vom Triebwerk PD-35 angetrieben werden.
Der Superjet ist keine Neuentwicklung, aber er soll sich zu einem russischeren Flieger wandeln – unter anderem mit dem Triebwerk PD-8, das ebenso wie das größere PD-35 auf der Basis des PD-14 entsteht. Die Regierung will den Anteil russischer Komponenten am Superjet auf 50 bis 60 Prozent erhöhen.
Das Zentrale Aerohydrodynamische Institut Tsagi leitet die Forschung zu einem neuen russischen Überfallflieger. Auch das Luftfahrt-Konsortium UAC ist bereits beteiligt. Allerdings soll weder ein Überschallbomber wie die Tu-160 entstehen noch ein Passagierflieger wie die Tu-144. Russland plant einen Überschall-Businessjet.
Nicht nur KLM und die TU Delft arbeiten an einem Nurflügler. Auch das Tsagi in Russland forscht dazu. Im Windkanal untersuchten sie 2020 bereits Modelle eines zweistöckigen Passagierfliegers. Die Forschung ist auf drei Jahre angelegt und soll unter anderem die günstigste Position für die Triebwerke finden.
Schon 2019 begannen die Wissenschaftler am Tsagi damit, ein Modell des Slon (zu Deutsch Elefant) im Windkanal zu testen. Der Flieger ist als Konkurrent und Nachfolger des Frachtriesen Antonov An-124 konzipiert. Der Vierstrahler soll – wird das Projekt wirklich umgesetzt – eines Tages 150 Tonnen Fracht transportieren können.
Russische Airlines sollen russische Flugzeuge kaufen. Der Kreml will, dass die heimische Luftfahrtbranche unabhängiger wird von Boeing, Airbus, ATR und Co. Schon jetzt sind dazu Sukhoi, Tupolev, Irkut und Ilyushin im staatlich kontrollierten Konsortium UAC zusammengefasst worden. Künftig sollen Russlands Flugzeugbauer noch weiter verschmelzen.
Ein wichtiges Puzzlestück ist dabei eine eigene Triebwerksfamilie. Das Aviadvigatel PD-14 ist der erste neue russische Turbofan seit dem Ende der Sowjetunion. Es wird bereits am Kurz- und Mittelstreckenjet Irkut MS-21 getestet. Das kleinere PD-8 soll einst den Regionalflieger Superjet antreiben, das größere PD-35 den russisch-chinesischen Langstreckenjet CR929.
Forschung an Überschallflieger und Nurflüger
Zwar will Russland die neuen Flugzeuge zuerst einmal in der Heimat etablieren. Allerdings stellt eine neue russische Super-Leasingfirma auch schon die Weichen dafür, die Flieger eines Tages im Ausland besser vermarkten zu können.
Aber damit nicht genug. Russland baut auch an einem Nachfolger für den Traktor der Lüfte, die Antonov An-2. Das Land forscht zudem an einem Überschall-Businessjet, einem Nurflüger und einem Konkurrenten für den Frachtriesen An-124.
Alle russischen Flugzeugprojekte sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie.