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Mit diesem Dreamliner von Qatar Airways findet die Afghanistan-Abschiebung statt

Deutschland schiebt erstmals seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan wieder afghanische Straftäter in deren Heimat ab. Wie zuerst das Magazin Spiegel berichtete, startetet am Freitagmorgen (30. August) am Flughafen Leipzig/Halle eine gecharterte Boeing 787 mit 28 afghanischen Staatsangehörigen, bei denen es sich laut dem Bericht um verurteilte Straftäter handelt, die kein Bleiberecht in Deutschland hatten und gegen die Ausweisungsverfügungen vorlagen.

Nach Spiegel-Informationen erfolgten die vorherigen Verhandlungen nicht direkt mit den Taliban, sondern über Katar, und es befinden sich auch nicht wie üblich deutsche Polizisten an Bord des Abschiebeflugs. Grünen-Chef Omid Nouripour wählte sogar die Formulierung «der nun durch das Emirat Katar durchgeführte Flug».

Doch um welches Flugzeug handelt es sich eigentlich? Zum Einsatz kommt die gut zehn Jahre alte Boeing 787-8 mit dem Kennzeichen A7-BCJ. Es handelt sich nicht um einen reinen Charterjet, sondern um ein ganz normales Passagierflugzeug mit 254 Plätzen.

Die A7-BCJ verfügt über 22 Sitze in der Business Class und 232 in der Economy Class. In den Tagen zuvor flog sie unter anderem von Doha nach Delhi, Moskau und Dammam.

Menschenrechtsorganisationen kritisieren Abschiebung nach Afghanistan. So schrieb Amnesty International Deutschland noch am Donnerstag (29. August) beim Kurznachrichtendienst X: «Abschiebungen sog. ‘Gefährder*innen’ und Straftäter*innen nach Afghanistan und Syrien sind Schaupolitik fernab des Völkerrechts. Menschenrechte haben wir alle – und niemand darf in ein Land abgeschoben werden, wo Folter droht.»