Letzte Aktualisierung: um 14:35 Uhr

Wartezeiten am Flughafen

Mit der Öffnung der USA drohen Reisenden lange Warteschlangen

Schon bald können geimpfte Reisende aus Europa in die USA einreisen. Die Nachfrage ist groß. Fluggesellschaften und Flughäfen erwarten dennoch einen holprigen Start.

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Die Öffnung der USA für geimpfte Europäerinnen und Europäer rückt näher: Ab dem 8. November können Reisende, die die doppelte Dosis erhalten haben, einreisen – wenn sie einen negativen PCR-oder Antigen-Test vorweisen können und ihre Kontaktdaten hinterlegen. Und offenbar war die angestaute Reiselust ziemlich groß. Kurz nach der Bekanntgabe der Öffnung vermeldeten Fluggesellschaften, die Nachfrage von Flügen in die USA für Dezember sei so groß wie zuletzt vor der Pandemie.

Das Ganze hat auch eine Schattenseite. Denn immer in der Feriensaison zeigte sich in den vergangenen Monaten: Ein großer Andrang kann zu Problemen führen. Weil verschiedene Dokumente und Nachweise kontrolliert werden müssen und sich die Bestimmungen von Land zu Land unterscheiden, dauert das Einchecken länger. Nicht immer haben alle Reisenden alles zur Hand, was den Prozess weiter verzögert.

Delta erwartet holprigen Start

In den USA ist man sich dessen bewusst. Delta-Chef Ed Bastian kündigte bereits an, dass es zu Beginn ein paar Probleme geben könnte. «Am Anfang wird es ein bisschen holprig sein. Ich kann Ihnen versichern, dass es leider Schlangen geben wird», so der Manager laut der Nachrichtenagentur Reuters. «Aber wir werden das in den Griff bekommen.» Das sei auch nötig, um den Nachfrageschub abzufangen, der gerade stattfinde. Auch von Reisekonzernen aus den USA heißt es, man befürchte, an der Grenzkontrolle könne es zu Beginn zu Problemen kommen.

Auch auf unserer Seite des Atlantiks ist man sich bewusst, dass die USA-Flüge eine Herausforderung werden können. «Grundsätzlich sind wir auf den Passagierandrang während den Spitzen in der Schweiz vorbereitet», so eine Sprecherin von Swiss. Man richte die Personalplanung entsprechend aus. Sie sagt aber auch: «Das Eintreffverhalten der Gäste ist teilweise recht unterschiedlich, weshalb es zeitlich begrenzt zu Engpässen kommen kann.» Gäste mit Ziel USA sollten mindestens drei Stunden vor Abflug am Flughafen erscheinen.

Auch bei der Sicherheitskontrolle potenziell Schlangen

Eine genaue Empfehlung, wie früh man am Flughafen sein soll, will Lufthansa nicht geben. «Wir bereiten uns aktuell auf die Öffnung der USA intensiv vor», heißt es. Wegen der «intensiven Prüfung der Dokumente» sollten Gäste rechtzeitig am Flughafen erscheinen und vorab die Vollständigkeit der Dokumente überprüfen. Eine Sprecherin weist zudem darauf hin, dass es neben dem Check-in auch bei der Sicherheitskontrolle zu Warteschlangen kommen könne. «Daher ist eine rechtzeitige Anreise empfehlenswert.»

Ab dem Frankfurter Flughafen werden im Winterflugplan 17 Destinationen in die USA regelmäßig angeboten. In Sommer- und Herbstferien habe man viele Erfahrungen gesammelt, wie man sich auf Anstürme vorbereiten kann. Darauf könne man auch bei den USA-Flügen zurückgreifen, so eine Sprecherin. «Die Verkehrsstrukturen haben sich mit dem Wiederanstieg der Fluggastzahlen deutlich geändert», fügt sie an. Was sie meint: Airlines planen ihre Flüge oftmals sehr kurzfristig. Das führt zu einzelnen starken Aufkommensspitzen im Tagesverlauf und an den Wochenenden.

Frankfurter Flughafen setzt Mitarbeitende aus allen Bereichen ein

«Auch wenn wir uns derzeit insgesamt nur etwa bei der Hälfte des Verkehrsniveaus von 2019 befinden, reicht das Aufkommen in diesen extremen Spitzen nahezu an das Vorkrisenniveau heran«, so die Sprecherin. Und das sind die Momente, in denen man viel Personal brauche. In den entsprechenden Tätigkeitsbereichen habe man daher die Kurzarbeit komplett zurückgefahren.

Auch die Dienstpläne würden soweit möglich an die aktuellen Gegebenheiten angepasst, die Beschäftigten am Boden übernehmen Zusatzschichten. Zudem helfe Personal aus anderen Abteilungen dort mit, wo es möglich sei – aktuell etwa 70 Beschäftigte aus anderen Bereichen im Gepäckdienst.

Personal bereits beim Anstehen in München

Am Münchner Flughafen setzt man auf zusätzliches Personal, das die Passagiere beim Check-in schon bevor sie dran sind, noch einmal aufklärt, welche Dokumente sie brauchen. Floorwalker heißen diese Angestellten. Diese und andere Maßnahmen würden auch bei den Flügen in die USA helfen.

Am Berliner Flughafen will man noch keine Prognose treffen, wie die Flüge in die USA anlaufen werden. Erst kürzlich sorgten riesige Schlangen am Berliner Flughafen für Stress bei vielen Reisenden zum Herbstferienbeginn. Die ersten Flüge in die USA ab Berlin werden allerdings erst ab März stattfinden.

USA-Flüge ab dem BER erst im März

In der aktuellen Pandemie sei das ein Zeitraum, in dem noch sehr viel passieren könne, so ein Sprecher. Sowohl, was Einreisebestimmungen und auch was die Nachfrage betrifft. So oder so empfehle man aber weiterhin allen Reisenden, mindestens zwei Stunden vor Abflug am Airport zu erscheinen.