Letzte Aktualisierung: um 12:58 Uhr

Neue Luxus-Airline

Mit Business-Bestuhlung nach München und Zürich – ohne Monitore

Im November hebt die neue Luxus-Airline Beond zum ersten Mal ab. Die ersten Routen führen nach München und Zürich. Die Wachstumspläne sind ambitioniert.

Das Flugzeug ist da, die Camo-Zulassung (Continuing Airworthiness Management Organisationen), die man für den Start einer Fluggesellschaft benötigt, hat man auch und jetzt haben die Macher der neuen Luxus-Fluggesellschaft Beond auch die Betriebserlaubnis (Air Operators Certificate) der maledivischen Zivilluftfahrtbehörde erhalten, wie die Fluggesellschaft mitteilt. Damit steht der Aufnahme des Flugbetriebs nichts mehr im Weg.

Geplant ist ein Start im November, wie die Gründer der Airline um Geschäftsführer Tero Taskila bei einem Pressegespräch am Dienstag verkündeten. Die ersten Ziele der neuen Airline sind München, Zürich und Riadh. «Wir haben uns diese Ziele entschieden, weil für uns besonders ein wirtschaftlich starkes Einzugsgebiet wichtig ist», so Taskila. Auf den Europa-Flügen legt die Airline mit ihrem Airbus A319 einen kurzen Tankstopp in Riadh ein. Alle Passagiere bleiben aber an Bord.

München, Zürich und Riadh

Der Erstflug nach München ist für den 15. November geplant. Zwei Tage später wird Beond zum ersten Mal in Zürich zu Gast sein. Der eigentliche Jungfernflug der Fluggesellschaft findet am 9. November auf der Strecke Malé-Riadh statt. Alle Destinationen werden zweimal pro Woche geflogen.

Mit Beond startet die erste Premium-Urlaubsfluggesellschaft, wie die Manager stets betonen. Die Wurzeln der Gründer liegen im Low-Cost Bereich und diese Erfahrungen wollen sie mit Beond auf das Luxus-Segment übertragen. Das oberste Gebot ist Einfachheit. «Wir fokussieren uns bei der Flotte auf Maschinen der A320-Familie. Wir werden keine Widebodies einsetzen», so Max Nilov, Strategiechef der Airline.

Zweites Flugzeug im Laufe des Winters

Die Fluggesellschaft stattet ihre Flugzeuge mit einer reinen Business-Class-Bestuhlung mit Lie-Flat-Sitzen aus. Die ersten Flüge führt Beond mit Airbus A319 durch, der einst für Sundair unterwegs war. Die Maschine ist mit 44 Plätzen ausgestattet. «Im Laufe des Winters übernehmen wir mit einem Airbus A321 Ceo» noch ein zweites Flugzeug, so Taskila. Die Maschine wird Platz für 68 Reisende bieten.

Auch die Ticketpreise sind jetzt klar. Ein One-Way-Flug nach Europa startet bei 2000 Dollar. Flüge nach Riadh kosten rund 1000 Dollar. Beond bietet mit Delight, Bliss Experience sowie Opulence Experience drei Buchungsklassen, die sich in ihrem Umfang unterscheiden. Beim Service verspricht Nilov aufregende Innovationen sowie ein besonderes Catering.

Keine Abfertigung am General Aviation Terminal

Beim Inflight Entertainment verzichtet die Fluggesellschaft auf in den Sitzen verbaute Monitore, das spare Gewicht und damit Kerosin und Co2. Stattdessen sollen die Reisenden ihr eigenes Gerät nutzen. «Wir werden auch hier Innovationen anbieten, können diese aber erst zum Start im November veröffentlichen», so der Strategiechef.

Abgefertigt werden die Reisenden auch weiter an den normalen Terminals in München und Zürich. Zwar sei man mit den Flughäfen wegen einer Abfertigung an den General Aviation Terminals, an denen auch die Privatjets abgefertigt werden, im Gespräch, aber mit der Anzahl von Plätzen in ihren Maschinen sei die benötigte Kapazität nicht überall gegeben, teilten die Manager mit.

Malediven bietet Platz für mehrere Fluggesellschaften

Beond scheut die Konkurrenz mit den großen Fluggesellschaften nicht. «Preislich liegen wir auf demselben Niveau wie die großen Netzwerk-Airlines, aber bei uns wird der Fluggast nachts nicht gestört, um um zwei Uhr morgens umsteigen zu müssen. Das ist unser Vorteil», sagt so Kommerzchef Sascha Feuerherd – ein Seitenhieb auf die Golfairlines.


Das geplante Streckennetz. Bild: Beond

Kürzlich wurde bekannt, dass die Malediven ebenfalls eine neue Langstrecken-Airline gründen wollen. Auch davon zeigen sich die drei Gründer unbeeindruckt. «Bei 99,5 Prozent aller Airlines, die die Malediven anfliegen, handelt es sich um ausländische Fluggesellschaften. Es gibt also genug Platz», so Nilov. Zudem kennen wir auch noch nicht das Geschäftsmodell der neuen Airline, so der Strategiechef weiter.

Wachstum fest geplant

Beond zeigt sich vom eigenen Weg sehr überzeugt und hat bereits Wachstum angekündigt. Im kommenden Jahr will die Airline acht bis zehn Flugzeuge betreiben und rund 14 Destinationen weltweit anfliegen. In fünf Jahren will Beond mit 32 Flugzeugen 52 Non-Stop-Verbindungen anbieten und 1,4 Millionen Passagiere pro Jahr begrüßen.

In der oben stehenden Bildergalerie können Sie einen Blick in die Beond-Kabine werfen. Ein Klick aufs Bild öffnet die Galerie im Großformat.