USA
Mit 121 Millionen Dollar gegen Beinahe-Katastrophen
Die Luftfahrtbehörde FAA reagiert auf die unheimliche Häufung von Zwischenfällen an Flughäfen in den USA. Sie gestaltet an diversen Flughäfen die Rollwege um - etwa in Boston und Washington.
Flieger von Jetblue in Boston-Logan: Der Flughafen wird umgestaltet.
Flieger von Jetblue in Boston-Logan: Der Flughafen wird umgestaltet.
Alleine im Juli passierte es 46 Mal. Und seit Jahresbeginn ist es in den Vereinigten Staaten mehrmals pro Woche zu Close Calls gekommen, also heiklen Zwischenfällen, bei denen eine Katastrophe nur knapp verhindert werden konnte. Das ergab eine akribische Analyse der New York Times.
Bereits vor den ersten den Berichten über verschiedene Beinahekollisionen hatte die amerikanische Luftfahrtbehörde eine Fachgruppe einberufen, um die Sicherheitskultur in der Luftfahrt der USA zu untersuchen. Unter anderem resultierten daraus Empfehlungen an die Crews. Cockpit- und Kabinenbesatzungen müssten wissen, dass man in essenziellen Phasen des Flugbetriebs nicht abgelenkt sein dürfe, das Flugzeug im Verhältnis zu den Rollwegen, Start- und Landebahnen und anderen Flugzeugen im Auge behalte, die Mitarbeitenden auffordere, auf Sicherheitswarnungen prompt zu reagieren und Sicherheitsprobleme zu melden.
Umgestaltungen in Boston, Washington und …
Nach der Soft- setzt die Federal Aviation Administration FAA nun auch bei der Hardware an. Sie hat am Mittwoch (23. August) Investitionen von 121 Millionen Dollar angekündigt, um Close Calls zu verhindern. Es sei ihr Ernst mit der Beseitigung von Störungen auf der Start- oder Landebahn (im Jargon runway incursion genannt), erklärt sie. In einigen Fällen sei der beste Weg dazu der Umbau oder die Neugestaltung bestehender Flughäfen, so die Behörde weiter.
Mit dem Geld werden Rollwege umgestaltet, bei denen es zu Verwirrung kommen kann, es werden aber auch neue Beleuchtungssysteme installiert und allgemein mehr Flexibilität geschaffen. Am Flughafen Boston Logan International beispielsweise vereinfacht die FAA unter anderem den Verkehr, indem sie einen Teil der Rollwege Q und F entfernt. Am Ronald Reagan Washington National Airport baut sie neue Verbindungen zu den Start- und Landebahnen 1/19 und 15/33, um die Rollzeit zu verringern. Zudem werden die Rollwege J, K, L, N, N1, S und die Haltebuchten 15 und 19 neu gestaltet.
… an sechs weiteren Airports
Nicht nur in Boston und Washington baut die FAA um. Auch am Ted Stevens Anchorage International Airport, am Willow Run Airport in Detroit, am Eugene F. Kranz Toledo Express Airport, am Richmond International Airport, Jackson Hole Airport und am Naples International Airport werden Dinge umgestaltet.