Regeln nicht befolgt
Millionenstrafe für Virgin Atlantic wegen verbotener Irak-Überflüge
Die USA verbieten Airlines den Überflug des Irak. Virgin Atlantic hielt sich nicht daran und muss jetzt zahlen - obwohl die Airline britisch ist.
Boeing 787 von Virgin Atlantic: Die Fluggesellschaft muss eine Million US-Dollar Strafe zahlen.
Boeing 787 von Virgin Atlantic: Die Fluggesellschaft muss eine Million US-Dollar Strafe zahlen.
Immer wieder kommt es zu Luftraumsperrungen. Die Gründe können politisch sein, wie aktuell aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Mehrheitlich geht es aber um Sicherheitsaspekte.
Zwischen Mitte September 2020 und 2021 untersagte die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) Fluggesellschaften des Landes den Überflug des Irak. Die Behörde befürchtete, dass Verkehrsflugzeuge durch Boden-Luft-Raketen abgeschossen werden könnten. Hielten sich Airlines nicht an diese Anordnungen, drohten Strafen.
Strafe für britische Fluggesellschaft
Das spürt jetzt auch Virgin Atlantic. Die britische Fluggesellschaft wurde vom US-Verkehrsministerium mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,05 Millionen Dollar (rund 970.000 Euro) belegt, nachdem sie den Irak im fraglichen Zeitraum mehrfach überflogen hatte.
Eigentlich gelten die Regeln nur für Airlines aus den USA. Dass Virgin Atlantic als britische Fluggesellschaft bestraft wurde, liegt daran, dass sie Code-Share-Flügen mit Delta Air Lines betreibt. Das heißt: Neben der Virgin-Flugnummer trugen einige Flüge, die über den Irak führten, auch einen Delta-Flugcode. Sie unterlagen daher denselben Luftraumbeschränkungen wie Airlines aus den USA.
Virgin ist kein Einzelfall
«Sobald wir vom US-Verkehrsministerium auf dieses Problem aufmerksam gemacht wurden, haben wir unsere Codeshare-Flugrouten sofort korrigiert», sagte ein Sprecher von Virgin Atlantic laut dem Portal Paddle Your Own Kanoo. Das britische Verkehrsministerium hatte im fraglichen Zeitraum das Überflugverbot für den Irak aufgehoben.
Auch Emirates wurde schon zur Kasse gebeten. Die Golf-Airline musste 2020 rund 400.000 Dollar an das Verkehrsministerium zahlen, weil sie 2019 an mehreren Tagen den gesperrten iranischen Luftraum überflogen hatte. Auch waren die Code-Share-Verbindungen der Grund. Emirates kooperierte mit der Fluggesellschaft Jetblue.