Letzte Aktualisierung: um 20:35 Uhr

Vorwürfe an ehemalige Manager

Sri Lankan im Korruptionssumpf

Eine Untersuchungskommission deckte bei Sri Lankan Airlines Schockierendes auf: Ein ehemaliger Manager der Staatsairline soll Milliardenschulden angehäuft und große Summen veruntreut haben.

Es gebe ein «schockierendes Ausmaß an Korruption» bei Sri Lankan Airlines. Das gab das Büro des neuen Premierministers Ranil Wickremesinghe kürzlich bekannt. Beim Kauf von zehn Airbus im Jahr 2013 im Wert von 2,3 Milliarden Dollar seien massive Unregelmässigkeiten aufgetaucht und auch sonst seien Gelder in Milliardenhöhe veruntreut worden. Es gibt allerdings keine Vorwürfe gegen den europäischen Flugzeughersteller, der sich dazu bislang nicht äußern wollte, meldet Reuters. Schuld sind die Manager der Airline.

Der Untersuchungsbericht empfahl eine Überprüfung des gesamten Geschäfts der Airline und eine Strafverfolgung gegen den ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden, Nishantha Wickremasinghe, einen Schwager von Ex-Präsident Mahinda Rajapaksa. Dieser hatte die Führung der Fluglinie übernommen, ohne irgendwelche Vorkenntnisse über die Führung eines Unternehmens oder einer Airline zu haben. Wickremasinghe hatte seinen Posten abgegeben, nachdem Rajapaksa nach zehn Jahren im Amt im Januar abgewählt worden war.

Neue Airbus-Bestellungen

Der Verdacht im Zusammenhang mit Sri Lankan Airlines ist nur der neueste in einer ganzen Reihe von Korruptionsvorwürfen gegen die ehemalige Regierung. Sri Lankan Airlines hat eine Flotte von 21 Flugzeugen, darunter sechs A340, sieben A330 und acht A320. Die Fluglinie hatte 2013 sechs A330 und vier A350 bei Airbus bestellt und die ersten A330 bereits im Oktober erhalten. Sri Lankan fliegt 60 Ziele in 33 Ländern an, darunter Paris, London, Rom, Frankfurt und Mailand.