Letzte Aktualisierung: um 23:17 Uhr

Immer noch kein Käufer

Mexiko bleibt auf präsidialem Dreamliner sitzen

Seit mehr als zwei Jahren versucht die Regierung von Mexiko, ihren Präsidentenjet loszuwerden. Doch die Boeing 787 hat ein Problem.

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Sie ist benannt nach José María Morelos y Pavón, einem Priester und Kämpfer für die Unabhängigkeit Mexikos. Und sie sollte Größe und wirtschaftliche Potenz ausstrahlen. Im Oktober 2014 übernahm Präsident Enrique Peña Nieto stolz eine Boeing 787-8 als neuen mexikanischen Regierungsjet.

Danach wurde dem Dreamliner mit dem Kennzeichen XC-MEX in Dallas zuerst zwei Jahre lang eine luxuriöse VIP-Einrichtung verpasst. Erst 2016 stand er bereit für Einsätze. Doch viel flog er auch danach nicht. Gerade 214 Flüge über 600.000 Kilometer hat die Boeing 787 zurückgelegt, deren Anschaffungs- und Umbaukosten mit umgerechnet rund 180 Millionen Euro angegeben werden.

Verkaufsversuche und Lotterie scheiterten

Das liegt an Andrés Manuel López Obrador. Nachdem er  im Dezember 2018 das Präsidentenamt von seinem Vorgänger  übernommen hatte, erklärte er das Flugzeug für zu pompös und legte es still. Seither versucht seine Regierung den Dreamliner zu verkaufen. Dabei ging der Staatschef schon mal innovative Wege und veranstaltete sogar eine Lotterie. Am Ende gab es dabei aber nicht den Dreamliner zu gewinnen, sondern nur den Gegenwert.

Erfolg hatte López Obrador dabei bisher aber nicht. «Ich nutzte die Gelegenheit, es anzubieten», sagte er vergangene Woche über den präsidialen Dreamliner, «aber wir waren bisher nicht erfolgreich.» Auch die letzte Ankündigung des Präsidenten löste sich in Luft auf. Vor einigen Monaten hatte er von einem attraktiven Angebot über 120 Millionen Dollar gesprochen, das eingegangen sei. Doch zum Abschluss kam es auch dieses Mal nicht.

Umbau für potenzielle Käufer unattraktiv

Ein Grund dafür ist die luxuriöse Ausstattung. Für Fluggesellschaften ist es nicht attraktiv, eine gebrauchte Boeing 787 zu kaufen, die erst für teures Geld wieder umgebaut werden muss. Die neueste Idee – auch sie stand schon mal im Raum – ist es, den Dreamliner an eine Gruppe von mexikanischen Unternehmern zu verkaufen. Sie sollen ihn als gemeinsamen Businessjet betreiben – also eine Art Planesharing.