Überfüllte Lounges
Cathays Meilenprogramm zu beliebt
Überfüllte Lounges und Wartezeiten: Cathay Pacific ist Opfer des eignen Erfolgs geworden. Nun wird das Vielflieger-Programm unattraktiver gemacht.
Um als Marco-Polo-Clubmitglied in die Business-Lounge von Cathay Pacific zu kommen, muss man in Zukunft bei der Airline Geld ausgeben.
Um als Marco-Polo-Clubmitglied in die Business-Lounge von Cathay Pacific zu kommen, muss man in Zukunft bei der Airline Geld ausgeben.
Cathay Pacific macht es wie die meisten Fluggesellschaften. In ihrem Treueprogramm Marco-Polo-Club sammeln Vielflieger Punkte nach der geflogenen Distanz und der Anzahl Flüge. Sie erfliegen sich so Zugang zu Business Lounges, Upgrades und Priority-Boarding. Soweit so gut: Doch nun kündigte die Fluggesellschaft an, das Programm anzupassen. Der Grund: Es wurde zu beliebt.
Doch wie kann eine Treueaktion zu beliebt sein? Ist es nicht Sinn und Zweck dieser, möglichst viele Kunden zu binden? Nicht wenn die Lounges so überfüllt sind, dass die spendabelsten Kunden sich beschweren und daran denken, die Airline zu wechseln. Cathay Pacific bestätigt in einer Stellungnahme, dass eine Änderung des Treueprogrammes in Planung ist: «Wir glauben fest daran, dass die aktuelle Vorgehensweise nicht weiter tragbar ist.» Weiter prüfe man die Auswirkung einer Anpassung des Marco-Polo-Clubs und überlege, wie sich Kunden in Zukunft ihren Status verdienen können.
«Wir müssen uns überlegen, wie wir unsere Kunden belohnen können»
Noch weiß man nichts Genaues. Aber die Zeitung South China Morning Post mutmasst, dass die Veränderungen noch 2015 in Kraft treten werden. Davon profitieren werden nur Kunden, die wirklich tief in die Tasche greifen und mit Cathay selber oder der Schwester Airline Dragon Air fliegen. Damit wird Cathay Pacific vermutlich vom klassischen, meilenbasierten Treueprogram zurücktreten. Und die Hongkonger sind nicht die einzigen: Auch Kunden von Delta und United 2014 müssen nicht weit, aber teuer fliegen um sich Extras zu verdienen.
Eine weitere Aussage des Cathay-Sprechers lässt vermuten, dass noch weitere Fluggesellschaften folgen werden: «Airlines auf der ganzen Welt beobachten die Ungereimtheiten in ihren meilenbasierten Bonusprogrammen. Kunden sollten nur Vorzüge erhalten, wenn Sie der Airline auch wirklich Umsatz bringen.»