Ryanair und Co.
Mehr Strecken, mehr Wettbewerb, tiefere Preise
Die Billigflieger in Deutschland haben einen Rekordsommer hinter sich. Vor allem Germanwings hat deutlich zugelegt.
Dass die Konkurrenz den Markt belebt scheint mit den neuen Rekordzahlen definitiv belegt zu sein. Auch im Jahr 2015 wurden kontinuierlich immer günstigere Flugpreise und mehr Strecken im Niedrigpreissegment angeboten. Mit einem überdurchschnittlich großen Wachstum wurde gerade in Deutschland das Streckennetz der Billigflieger mit neuen Destinationen ausgebaut.
Die neuen Zahlen des Low Cost Monitor 2/2015 des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sprechen für sich: 754 Strecken von und nach Deutschland wurden von Billigfliegern im Sommer 2015 angeflogen. Das sind rund 4,3 Prozent mehr als noch im Vorjahressommer.
«26 Verbindungen mehr als im Vorjahr boten die 20 verzeichneten Airlines mit Low Cost Angeboten ab Deutschland an» – Peter Berster vom DLR
Verantwortlich dafür dürfte auch der Platzhirsch unter den deutschen Billigfliegern, die Lufthansa-Tochter Germanwings, sein. Mit mittlerweile 300 Zielen im Sommerflugplan baut die Lufthansa-Billiglinie die Spitzenstellung im deutschen Low Cost Verkehr aus. Germanwings übernahm nämlich Strecken die vorher die Lufthansa selbst durchgeführt hatte und konnte deshalb das Angebot mit neuen Destinationen vergrößern. Besonders viel zulegen konnte man in Deutschland durch diese interne Strecken-Verschiebung bei den innerdeutschen Strecken.
Germanwings und Air Berlin bleiben die Größten
Neben dem Billigüberflieger Germanwings mischt auch AirBerlin im Kernmarkt kräftig mit. «Zusammen mit den Low Cost Angeboten von AirBerlin dominieren beide Gesellschaften den Low Cost Markt in Deutschland mit jeweils rund 2200 Starts pro Woche gefolgt von Ryanair, Easyjet, Wizz und Vueling», sagt Studienautor Peter Berster. Ryanair strebt aber an, im deutschen Markt kräftig zuzulegen und will sich zunehmend an großen Flughäfen in Deutschland engagieren.
Europaweit kann Ryanair ihre Dominanz auf das Rekordniveau von 2500 Verbindungen steigern und vermag ihre Spitzenposition gegenüber dem schärfsten Konkurrenten Easyjet zu behaupten. Durch die vorherrschende Wettbewerbssituation und die zurzeit niedrigen Kerosinpreise profitiert schlussendlich vor allem einer: Der Kunde. Denn die Preise in diesem Segment purzeln in Blütezeiten des Billigfluggeschäfts umso mehr.