Martin JRM Mars
Eine Legende flog zum allerletzten Mal
Nur zwei Exemplare des legendären Flugbootes existieren noch. Eines flog nun zum letzten Mal. Die Martin JRM Mars wird künftig in einem kanadischen Museum zu sehen sein.
Die ursprüngliche Hawaii Mars bei der Auslieferung 1945.
Soldaten posieren neben dem riesigen viermotorigen Flugzeug.
So sah der ursprüngliche Prototyp – noch mit doppeltem Seitenleitwerk – aus.
Die Hawaii Mars II im Einsatz zur Brandbekämpfung bei Coulson Aviation.
Die Hawaii Mars II wurde …
… auf ihrem letzten Flug gesteuert von Harbour- Air-Pilot Rick Matthews (l.) und Ex-Harbour- Air-Pilot (r.), die hier bei einem …
… Testflug zwei Wochen zuvor zu sehen sind.
In Zukunft wird das Flugzeug …
… nicht mehr auf dem Wasser zu sehen sein, sondern im British Columbia Aviation Museum.
Die ursprüngliche Hawaii Mars bei der Auslieferung 1945.
Soldaten posieren neben dem riesigen viermotorigen Flugzeug.
So sah der ursprüngliche Prototyp – noch mit doppeltem Seitenleitwerk – aus.
Die Hawaii Mars II im Einsatz zur Brandbekämpfung bei Coulson Aviation.
Die Hawaii Mars II wurde …
… auf ihrem letzten Flug gesteuert von Harbour- Air-Pilot Rick Matthews (l.) und Ex-Harbour- Air-Pilot (r.), die hier bei einem …
… Testflug zwei Wochen zuvor zu sehen sind.
In Zukunft wird das Flugzeug …
… nicht mehr auf dem Wasser zu sehen sein, sondern im British Columbia Aviation Museum.
Sie war ein wahres Ungetüm. Mit 35,7 Meter Länge, 15 Meter Höhe und einer gigantischen Spannweite von 60,7 Metern war die Martin JRM Mars für ihre Zeit ein riesiges Flugzeug. Und sie ist bis heute Rekordhalterin geblieben: Sie ist das größte jemals serienmäßig produzierte Flugboot.
Ihre Geburt verdankt die Martin JRM Mars der Marine der Vereinigten Staaten. Im Zweiten Weltkrieg suchte diese einen großen Seefernaufklärer. Und Hersteller Glenn L. Martin Company glaubte, die Fähigkeiten für das Projekt zu besitzen. Er bekam 1938 den Auftrag. Am 3. Juli 1942 flog der Prototyp das erste Mal.
Marine ändert Anforderungen
Doch während der Entwicklung änderte die US Navy ihre Anforderungen. Sie wollte jetzt lieber ein Transportflugzeug, um Truppen in der Luft transportieren zu können. Der Transport auf Schiffen war wegen gehäuften Angriffen von deutschen U-Booten immer gefährlicher geworden.
Die Martin Company verlängerte den Rumpf des Prototyps um 1,8 Meter, entfernte die Halterungen für Bomben und ersetzte das doppelte Seitenleitwerk durch ein einfaches. Damit überzeugte sie die US Navy, die im Januar 1945 20 Exemplare des viermotorigen Flugbootes mit einem maximalen Startgewicht von 74,8 Tonnen bestellte.
Fünf von sieben Martin JRM Mars gingen verloren
Das Ende des Krieges bedeutete jedoch eine Verkleinerung des Auftrages. Die Marine wollte nun nur doch die fünf Exemplare, die sich in Produktion befanden. Sie bekamen die Beinamen der wichtigsten Inseln ihres Einsatzgebietes im Pazifik: Hawaii Mars, Philippine Mars, Marianas Mars, Marshall Mars und Caroline Mars.
Die Hawaii Mars (Seriennummer, oder wie es bei der US-Marine heißt Bureau Number, 76819) wurde allerdings schon 1945 bei einem Unfall zerstört. Sie wurde ersetzt – durch die Hawaii Mars II (Seriennummer 76823). Zusammen mit dem Prototyp wurden also insgesamt sieben Martin JRM Mars gebaut. Fünf davon überlebten nicht. Sie wurden im Laufe der Zeit als Totalverluste abgeschrieben.
Ein allerletzter, kurzer Flug
Zwei in der Zwischenzeit zu Wasserbombern umgebaute Exemplare wurden 2007 von Coulson Aviation gekauft. Dort bekämpften sie Waldbrände in der kanadischen Provinz British Columbia. Die Hawaii Mars II wurde dort kräftig aufgerüstet. Sie bekam ein Glascockpit und moderne Kommunikationsmittel. 2015 wurde sie außer Betrieb gestellt.
Am Sonntag (11. August 2024) flog sie nach monatelangen Vorbereitungen ein allerletztes Mal. Der Flug ging von Sproat Lake auf Victoria Island zur Patricia Bay neben dem Victoria International Airport. Dort wird das Flugzeug in nächster Zeit aus dem Wasser gehievt und auf einen Schwerlaster geladen.
Künftig im Museum
Der Lkw bringt das legendäre Flugzeug schließlich via Start- und Landebahnen und Rollwege des Flughafens zum angrenzenden British Columbia Aviation Museum. Dort wird die 78-jährige Hawaii Mars II künftig ausgestellt. Die Provinz British Columbia finanziert das Projekt mit. Die zweite noch existierende Martin JRM Mars soll ebenfalls bald ausgestellt werden – im Pima Air and Space Museum im US-Bundestaat Arizona.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie weitere Bilder und Videos der Martin JRM Mars. Ein Klick aufs Foto öffnet die Galerie im Großformat.