Drei von vier Jets am Boden
Marabu erleidet kleinen Rückfall ins Chaos
Der Ferienflieger startete im vergangenen Jahr mehr als holprig in den Flugbetrieb. In diesem Jahr lief es Marabu deutlich stabiler - bis zur zweiten Juni-Woche.
Ein Airbus A320 Neo von Marabu: Mitte Juni fielen drei Flugzeuge der vier eigenen A320 Neo aus.
Ein Airbus A320 Neo von Marabu: Mitte Juni fielen drei Flugzeuge der vier eigenen A320 Neo aus.
Eines vorweg: Marabu ist deutlich stabiler in die zweite Sommersaison gestartet. Condors kleine Schwester hat bisher nicht die Schlagzeilen mit Monsterverspätungen und wildem Ad-hoc-Leasing von Flugzeugen, um den Flugplan einigermaßen abfliegen zu können, bestimmt.
Die Maßnahmen des neuen Managements haben sich ausgezahlt. Die estnische Airline hat in diesem Sommer vier eigene Airbus A320 Neo in der Flotte. 2023 war es nur ein Airbus A320 Neo. Hinzukommen noch fünf fest für den Sommer geleaste Maschinen.
Zurück in alte Muster
Das vergangene Wochenende vom 20. bis 23. Juni muss die Verantwortlichen wieder an das erste Chaosjahr erinnert haben. Von den vier eigenen Flugzeugen waren zwischenzeitlich drei gleichzeitig am Boden. Genannt wird das im Fachjargon AOG. Die Abkürzung steht in der Luftfahrt für Aircraft On Ground.
Zuerst hatte es den Airbus A320 Neo mit der Kennung ES-MBA erwischt. Wie Daten von Radarbox zeigen, landete die Maschine am 18. Juni um 22:46 Uhr am Hamburger Flughafen. Erst am 22. Juni startete der Airbus wieder Richtung München, um Reisende von München nach Hurghada zu bringen.
Ausfall auf Ibiza
Der 22. Juni war auch kein guter Tag für die ES-MBU. Die Maschine, die einzige, die schon im vergangenen Sommer zu Marabu gehörte, war an diesem Tag nicht im Einsatz. Probleme hatte am 20. Juni auch die ES-MBC. Das Flugzeug landete um 20:07 auf Ibiza und blieb für zweieinhalb Tage auf der Insel. Erst am frühen Morgen des 23. Juni kehrte der Airbus nach München zurück.
Einzig der A320 Neo mit der Kennung ES-MBB, der von Marabu Anfang des Jahres aus den Beständen von Ex-Partnerin Nordica übernommen wurde, ist in all den Tagen nicht am Boden geblieben. Zwar häufte der Jet einige Verspätungen an, was aber bei der Gesamtsituation nicht verwundert. Mittlerweile sind alle Flugzeuge wieder im Einsatz. Zu den Gründen des Ausfalls äußerte sich Marabu bis zum Erscheinen des Artikels nicht.