Condor-Schwester
Marabu baut vier deutsche Basen auf – und schließt zwei
Der auf Deutschland fokussierte estnische Ferienflieger verdoppelt seine Flotte mit vier zusätzlichen Airbus A320 Neo. Zugleich baut Marabu vier neue Basen in Deutschland auf und schließt zwei im Gegenzug.
Flieger in Marabu bei Stuttgart (Montage): Neue Basis.
Flieger in Marabu bei Stuttgart (Montage): Neue Basis.
Der 15. April 2023 war ein Freudentag für das Management von Marabu. Der auf Deutschland fokussierte estnische Ferienflieger nahm nach wenigen Monaten der Vorbereitung seinen Betrieb auf – mit einem Flug von München nach Palma. Doch was folgte, gab weniger Anlass für Jubel. Es kam zu Monsterverspätungen und entsprechend negativen Schlagzeilen.
Seither hat sich bei der Condor-Schwester viel getan – unter anderem wurde die Führung ausgewechselt. Und so ist Marabu dieses Jahr viel stabiler unterwegs und wagt es, nun Schub zu geben. «Der Aufbau ist erfolgreich abgeschlossen, nun können wir uns auf Wachstum konzentrieren. Mit der Ausweitung unseres Angebots auf weitere Flughäfen können künftig Menschen aus noch mehr Regionen Deutschlands mit Marabu in den Urlaub fliegen», kommentiert Chef Axel Schefe.
Weitere vier Airbus A320 Neo
Im Oktober wird Marabu gleich drei neue Basen in Deutschland eröffnen, wie die estnische Fluglinie am Donnerstag (11. Juli) bekannt gab und wie aeroTELEGRAPH bereits berichtete. In Köln/Bonn und Nürnberg plant sie, ein Flugzeug zu stationieren, in Stuttgart sogar zwei. Zum Sommer 2025 werden die drei neuen Standorte ausgebaut. In Köln/Bonn und Nürnberg stehen dann je drei weiß-graue Jets, in Stuttgart sogar vier. Darüber hinaus wird Marabu im April 2025 eine weitere Basis am Flughafen Leipzig/Halle starten, die mit zwei Fliegern ausgestattet wird.
Im Winterflugplan noch aktiv bleibt Marabu in Hamburg. In der Hansestadt werden drei Flugzeuge stehen. Hinzu kommt ein Reserveflieger. So wolle man «einen stabilen Flugbetrieb gewährleisten und an die zuletzt deutlich verbesserten Pünktlichkeits- und Kundenzufriedenheitswerte anknüpfen», erklärt die Fluglinie. Dann aber wird die Hamburger Basis geschlossen. Die Basis München gibt es bereis im Winter nicht mehr.
Abflüge ab zehn deutschen Flughäfen
Für den Aufbau wird die Condor-Schwester ihre Flotte verdoppeln. Zu den vier Airbus A320 Neo sollen vier weitere hinzukommen. Im Sommer will Marabu zudem weiterhin «auf etablierte und zuverlässige Partner-Airlines setzen». Diese würden , die Flüge mit dem Marabu-Produkt und -Service durchführen.
Allgemein spricht die Airline von einem «deutlich überarbeiteten und erweiterten Angebot». So fliege man ab Ende Oktober von Hamburg, Köln/Bonn, Nürnberg und Stuttgart aus zum Teil mehrmals täglich auf die Kanarischen Inseln sowie nach Hurghada in Ägypten. Im Sommer wird Marabu von zehn Flughäfen in Deutschland sowie von Basel/Mulhouse/Freiburg aus 18 Urlaubsziele rund um das Mittelmeer anfliegen.
Condor konnte nicht so schnell wachsen
Marabu wurde 2022 von Condor-Mehrheitseigentümerin Attestor gegründet, um vom Boom bei Urlaubsreisen nach der Pandemie zu profitieren. Ein Grund war auch, dass der deutsche Ferienflieger die ganze aufgestaute Nachfrage nicht selbst abdecken konnte, da er sich gerade in der Erneuerung der Langstreckenflotte befand und das zusätzliche Personal in Deutschland fehlte.