Letzte Aktualisierung: um 10:11 Uhr

Malheur mit Airbus und Boeing

Ein Jet von Gol und von LAN touchierten sich in Buenos Aires. Verletzt wurde niemand. Experten sehen im Unfall keinen Zufall.

Es geschah am Montag (13. Februar) um 10.20 Uhr morgens. Der Airbus A320 der chilenischen LAN war gerade daran, seine Parkposition zu verlassen und zur Startbahn zu rollen, von wo er nach Puerto Iguazú hätte starten sollen. Der Traktor begann mit dem so genannten Push-Back, dem Schleppen des Fliegers vom Dock weg auf das Rollfeld. Im Innern der Maschine sahen sich die Passagiere gerade das Video zu den Sicherheitsvorkehrungen an. Plötzlich knallte es. Und die Maschine wurde kräftig durchgerüttelt. Schuld daran war eine Boeing B737 der brasilianischen Gol, die eben gelandet war und ihrerseits an die Parkposition rollte. Sie fuhr an der LAN-Maschine vorbei und traf diese mit ihrer Tragfläche ganz hinten am Heck.

Passiert ist beim Zusammenstoß niemandem etwas. Die LAN-Passagiere wurden umgebucht und die Reisenden von Gol konnten mit etwas Verspätung aussteigen. Dennoch entbrennt jetzt in Argentinien eine Polemik um den Zwischenfall auf dem Stadtflughafen Jorge Newbury in Buenos Aires. So etwas könne immer mal passieren, erklärte Omar Torres der Zeitung Clarín. Vielleicht habe der Pilot die Distanz einfach falsch eingeschätzt. «Aber auf dem Airport herrscht riesig viel Verkehr und die Standplätze sind unzureichend. Es gibt ganz einfach zuwenig Abstellplätze» so der Chef der Fluglotsenvereinigung Atepsa weiter. Auch Marcelo Goyeneche, Ex-Chef des Aviatikpersonalverbandes Asociación del Personal Aeronáutico gibt die Schuld der Situation auf dem Flughafen. Die Ursache «ist eine Überlastung. Die Ausdehnung des Betriebes auf Flüge aus Nachbarländern im März 2010 führte zu einem Anstieg der täglichen Anzahl von Flügen um 30 Prozent.»

Nah beim Stadtzentrum

Der Jorge-Newbury-Flughafen liegt im Palermo-Quartier zwei Kilometer vom Zentrum von Buenos Aires entfernt. Er weist eine Piste von 2100 Metern Länge auf. Der Aeroparque, wie er in Argentinien genannt wird, wird für Inlandflüge, sowie Flugreisen nach Brasilien, Chile, Paraguay und Uruguay verwendet. Um Teile des Geländes herum befinden sich wichtige Verkehrsadern der Stadt. Jährlich benutzen ihn rund 8 Millionen Menschen.