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Aus Lufthansa wird Mahan

Die iranische Mahan Air besorgt sich trotz Embargo laufend über Umwege Flugzeuge im Westen. Besonders oft stammen sie aus Deutschland.

Die amerikanischen Behörden haben genug. Sie setzten kürzlich die Fluggesellschaften Kyrgyz Trans Avia, Bukovyna und Ukrainian-Mediterranean auf die Schwarze Liste der Embargobrecher. Kein Wunder. Die Namen der drei Airlines tauchen regelmäßig auf, wenn Flugzeuge vom Westen in den Iran gelangen. Sie helfen als provisorische Ankäufer dem Mullah-Regime an Luftfahrtgüter zu kommen, welche es eigentlich gar nicht erhalten dürfte. Denn die USA und die EU sprachen gegen den Iran ein striktes Embargo aus. Doch das ist löchrig wie ein Schweizer Käse, wie der Fall von Mahan Airlines exemplarisch zeigt. In der Flotte der größten privaten Fluggesellschaft befinden sich mehrheitlich Flugzeuge, die von europäischen Airlines verkauft wurden. So fliegt Mahan etwa nicht weniger als 15 Flugzeuge, die von der Lufthansa ausrangiert wurden.

Die letzen beiden Zuzüge waren die Airbus A340-300 «Oldenburg» und die «Bayreuth». Sie stießen letzten Dezember über Thailand und Kirgistan zu Mahan. Doch schon früher besorgte sich die iranische Fluglinie Flieger von Lufthansa. 13 ihrer Airbus A300 waren vorher bei der deutschen Fluggesellschaft im Einsatz. Allesamt kamen sie via Kirgistan oder die Ukraine nach Teheran. Ein A310 gehörte ursprünglich der DDR-Gesellschaft Interflug, wurde später von der Luftwaffe übernommen und gelangte dann zu Mahan. Die Lufthansa will sich zum Thema nicht äussern und verweist darauf, dass man beim Verkauf von Fliegern branchenüblichen Prozessen folge.

Auch aus Frankreich, Griechenland oder Irland

Nicht nur von Lufthansa kamen indes Flugzeuge zu Mahan Airlines. Eine Boeing B747-300 wurde von Air France verkauft und stiess dann zur iranischen Fluglinie, vier British Aerospace Avro RJ100 von der griechischen Sky Wings, ein A320 von der irischen Ansett Worldwide.