Malediven-Flüge
Luxusairline Beond hat auch Düsseldorf, Berlin und Hamburg im Visier
Mit Airbus A321 LR und reinen Business-Class-Kabinen will Beond auch Europa mit den Malediven verbinden. Die Airline verhandelt mit weiteren deutschen Flughäfen.
Malediven-Insel aus der Luft aufgenommen: Beond setzt auf zahlungskräftige Urlauber.
Malediven-Insel aus der Luft aufgenommen: Beond setzt auf zahlungskräftige Urlauber.
Eigentlich war der Start für die erste Jahreshälfte 2023 geplant. Doch die reine Business-Class-Airline Beond wird etwas später starten. «Obwohl es schwierig ist, die Zeitpläne vorherzusagen, hoffen wir, das Luftverkehrsbetreiberzeugnis im Sommer zu erhalten und den kommerziellen Betrieb im September oder Oktober aufzunehmen», sagte Strategiechef Max Nilov im Gespräch mit aeroTELEGRAPH beim Arab Aviation Summit Mitte März in Ras al Khaimah. Die Fluglinie baut den Betrieb in Male auf den Malediven auf.
Für die Testflüge und den Betriebsstart mietet Beond einen Airbus A319. «Dieses spezielle Flugzeug durchläuft seine End-of-Lease-Wartung und Nachrüstung unserer Kabine in Düsseldorf», so Nilov. Ebenfalls wird ein A321 Ceo zum Start bereitstehen. A321 Neo sollen im Laufe des Jahres folgen, während der A319 kürzere Strecken fliegt und als Ersatz dient.
Airbus A319 mit 44 Business-Sitzen
Der Airbus A319 erhält 44 Business-Class-Sitze, der A321 bietet zuerst 68 Plätze, später sollen es 72 werden. «Mit dem A319 können wir auch kleinere Märkte bedienen», so Kommerzchef Sascha Feuerherd. Die ersten Routen werden im Umkreis von sieben Flugstunden ab Male liegen. «Wir werden Märkte ohne oder mit unzureichender Kapazität anfliegen, wie Jeddah und Riyadh in Saudi-Arabien, Hongkong, Astana in Kasachstan sowie Chengdu und einige andere Städte in China», kündigt der Manager an.
Die A321 Neo kommen in der Variante LR mit mehr Reichweite. «Die europäischen Ziele, die uns der A321 LR ermöglicht, sind München, Zürich und Mailand», so Feuerherd. «Wir hoffen immer noch, diese Strecken bis Weihnachten dieses Jahres bedienen zu können, realistischer ist aber Anfang 2024.» Es hänge ganz vom Auslieferungsdatum der Jets ab.
Düsseldorf, Wien, Hamburg, Berlin im Visier
«Auch mit Düsseldorf sind wir in Gesprächen», so der Kommerzchef. «Das ist einer von mehreren Flughäfen, die hinter den Top drei rangieren – darunter auch Wien, Hamburg, Berlin und Rom.» Auf der anderen Seite der Welt wird Beond mit dem A321 LR ebenfalls Verbindungen anbieten – von Male nach Japan und Südkorea sowie Perth in Australien.
In Europa würde Beond gerne auch Paris, London, Madrid anfliegen – «aber das sind A321-XLR-Destinationen», so Feuerherd. Die A321-Neo-Variante mit extra viel Reichweite will Hersteller Airbus laut aktuellem Stand erstmals 2024 ausliefern.
Was Beond und La Compagnie unterscheidet
Zum Vergleich mit der ebenfalls reinen Business-Class-Airline La Compagnie sagt Feuerherd: «Das Geschäftsmodell von Fluggesellschaften wie La Compagnie ist auf Geschäftsreisende ausgerichtet und basiert auf einer täglichen Frequenz, vorzugsweise sogar zwei am Tag.» Beond will dagegen zahlungskräftige Menschen in den Urlaub fliegen. «Das erlaubt uns, die Ziele mit zwei bis drei Frequenzen pro Woche zu bedienen, aber im Gegenzug können wir unseren Kunden mehr Ziele und Auswahlmöglichkeiten bieten.»
In den nächsten Wochen will Beond erste Crews einstellen. Das Geschäft wird zunächst zum größten Teil über Reiseveranstalter laufen. Das Hauptquartier ist in Dubai, operativer Standort ist Male, wo der Mischkonzern Simdi Group 50,1 Prozent an der Airline hält.
Pläne über die Malediven hinaus
In Zukunft soll die Flotte auf bis zu 30 Jets wachsen – nicht nur mit den Malediven als Ziel. «Langfristig haben wir sieben Luxus-Freizeit-Märkte auserkoren, die mit den Malediven vergleichbar sind und uns künftig als Hubs dienen werden», so Strategiechef Nilov.