Letzte Aktualisierung: um 21:05 Uhr

Air Defender 2023

Lufthansa will Lockerungen bei Nachtflugverboten während Nato-Manöver

Ein riesiges Nato-Manöver über Europa bereitet Airlines Kopfzerbrechen. Lufthansa will in den zwei Juni-Wochen die Erlaubnis für spätere und frühere Starts und Landungen.

Zuerst äußerte sich Jens Bischof. «Ich bin etwas besorgt über das Nato-Manöver, das in zwei Wochen im Juni abgehalten wird», sagte der Eurowings-Chef im Februar. Man wisse, dass es in dieser Zeit «sehr viel enger sein wird als sonst in der Luft», so Bischof. «Vor allem im oberen Luftraum werden Sektoren geschlossen sein zu einem gewissen Grad.»

Das Manöver vom 12. bis zum 23. Juni heißt Air Defender 2023. «Es wird die bis dato größte Verlegeübung seit Bestehen der Nato sein», teilt die Bundeswehr mit. Dabei werden unter der Führung der Luftwaffe «Luftkriegsoperationen im europäischen Luftraum trainiert». 10.000 Übungsteilnehmerinnen und -teilnehmer aus 18 Nationen mit bis zu 210 Flugzeugen nehmen an der Übung an Europas Himmel teil – und bereiten Airline-Chefs Sorgen.

«Mehr Flexibilität bei den Nachtflugverboten»

Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagte diese Woche in einem Gespräch mit Blick auf das Manöver: «Wir setzen uns in der Politik, gerade auf Landesebene, für mehr Flexibilität bei den Nachtflugverboten ein und auch für Slotsicherung in diesem Zeitraum.»

Lufthansa will also erreichen, dass Airlines ihre Slots, also Zeitnischen für Starts und Landungen, nicht verlieren, wenn sie diese bei geschlossenem Luftraum nicht nutzen können. Und das Unternehmen möchte, dass Flugzeuge während Air Defender zu späten und frühen Uhrzeiten landen und starten dürfen, zu denen dies sonst nicht erlaubt ist. Dann könnten Flüge stattfinden, die zu anderen Uhrzeiten durch das Manöver ausfallen.

Das sind die Hauptübungslufträume

Die an Air Defender 2023 teilnehmenden Nationen werden hauptsächlich von den Standorten Jagel/Hohn in Schleswig-Holstein, Laage in Mecklenburg-Vorpommern, Wunstorf in Niedersachsen, Lechfeld in Bayern, Spangdahlem in Rheinland-Pfalz, Volkel in den Niederlanden und Čáslav in Tschechien aus agieren. Die drei Hauptübungslufträume werden über Schleswig/Hohn, Wunstorf und Lechfeld sein.