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Aktion

Lufthansa verkauft Sitzplätze auf Airbnb

Die Airline verkauft neu Tickets für die Premium Economy Tickets auf der Unterkunfts-Plattform Airbnb. Das ist ein cleverer Marketing-Schachzug. Doch Lufthansa muss auch dringend ihre Sitze loswerden.

Das Internetportal Airbnb hat einen neuen und ziemlich ungewöhnlichen Nutzer – mit einem ziemlich kurios klingenden Inserat. «Unsere Unterkunft fliegt mit 910 km/h über den Wolken und hat einen persönlichen Essen- und Getränke-Service», lautet der erste Satz des Inserats auf der Unterkunfts-Buchungsplattform, die seit einiger Zeit Hotels das Leben schwer macht. Eigentlich stellen dort Privatpersonen Schlafplätze für Reisende zur Verfügung. In diesem Inserat geht es nun aber um etwas anderes: Sitzplätze im Flugzeug. Der Anbieter: Lufthansa.

Für 699 Euro kann man auf Airbnb einen Premium-Economy-Sitz von Frankfurt nach New York kaufen. Bei diesem «ist das Multimedia-Entertainment schon dabei und W-Lan verfügbar. Rückflug inklusive!», wirbt die Airline für ihre «Unterkunft». Das Angebot gilt für den Reisezeitraum vom 23. August bis 15. Dezember 2016 und ist gegen Gebühr umbuchbar. Rückerstattet werden kann der Preis aber nicht. Wer über Airbnb bucht, wird laut der Anzeige innerhalb von zwei Stunden von Lufthansa kontaktiert.

KLM verkaufte Schlafplatz in MD-11 auf Airbnb

Es ist nicht das erste mal, dass eine Airline auf dem Portal präsent ist. Vor zwei Jahren verkaufte KLM eine Nacht in einer MD-11 auf Airbnb. Doch es war damals eine stillgelegte Maschine, die man für kurze Zeit bewohnen konnte.

Dass es beim Inserat von Lufthansa tatsächlich um Sitze in einem fliegenden Flugzeug geht, ist ein Novum – und macht das ganze Inserat etwas absurd. So sei etwa die Art des Bettes eine «Couch» – obwohl ein Premium-Eco-Sitz wohl leider nicht ganz so viel Platz zum Schlafen bietet. «Die Unterkunft hat vier Bäder, aber die haben eine ganze Menge Nutzer», steht außerdem im Inserat.

Spontane Buchungen gesucht

Für Lufthansa ist Airbnb eine clevere Möglichkeit, Langstreckensitze loszuwerden. Denn das fällt der Airline gerade schwerer als zuvor. Unter anderem wegen des Terrors in Europa hätten die langfristigen Langstreckenbuchungen aus dem Ausland an europäische Ziele signifikant abgenommen. Gerade für spontane Buchungen könnte Airbnb daher ein guter Kanal sein.