Abkommen
Lufthansa und Iran Air arbeiten zusammen
Nicht nur Flugzeugbauer, auch Airlines wittern im Iran gute Geschäfte. Lufthansa kooperiert künftig auf diversen Gebieten mit der Nationalairline Iran Air.
Wartung von Iran Air: Hier sieht Lufthansa Kooperations-Potenzial.
Wartung von Iran Air: Hier sieht Lufthansa Kooperations-Potenzial.
Airbus, ATR und Embraer haben bereits von der wirtschaftlichen Öffnung Irans profitiert. Die Fluggesellschaften des Landes sind auf Einkaufstour, um ihre veralteten Flotten so schnell wie möglich zu modernisieren. Doch nicht nur neue Flugzeuge braucht es – auch die Infrastruktur der iranischen Luftfahrt muss überholt werden. Dabei helfen will nun Lufthansa.
Lufthansa-Vorstandsmitglied Harry Hohmeister hat vergangene Woche in Teheran gemeinsam mit Iran-Air-Chef Farhad Parvaresh eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet, die eine verstärkte Zusammenarbeit der Fluggesellschaften vorsieht. Lufthansa will Iran Air laut dem Abkommen im Bereich der Informatik, der Unternehmensrestrukturierung und auch der Wartung unterstützen. Auch operative Hilfe, etwa bei neuer Navigationstechnik, könnte die deutsche Fluglinie leisten.
Möglicher Lufthansa-Technik-Standort im Iran?
Lufthansa wittert noch mehr Geschäfte im Iran. So hat die Tochter Lufthansa Technik etwa schon laut darüber nachgedacht, einen Wartungs-Standort im Iran zu eröffnen. Hunderte von neuen Fliegern, die das Land in den kommenden Jahren empfangen dürfte, würden auf jeden Fall die geeignete Nachfrage dafür schaffen. Auch die internationale Luftfahrtorganisation Iata glaubt an das Wachstum der iranischen Luftfahrt. Von heute rund 12 Millionen Passagieren soll die Nachfrage bis 2034 auf 44 Millionen anwachsen.
Vor allem ein weiteres Vorhaben Irans dürfte auch Lufthansa gut gefallen: Das Land will im Zuge der Modernisierung seiner Luftfahrt die etablierten Golfanbieter unter Druck setzen. Die Regierung will Irans Hauptstadt Teheran als ernstzunehmendes Drehkreuz zwischen West und Ost positionieren – in Konkurrenz zu Dubai, Abu Dhabi und Doha. «Das ist auch historisch gesehen unsere Position gewesen», so Transportminister Abbas Akhouni kürzlich. Dabei helfen dürfte die Bestellung von 12 Airbus A380, die Iran Air im Januar bekannt gab.