Letzte Aktualisierung: um 12:53 Uhr

780 Stellen gefährdet

Lufthansa Technik schließt sechs deutsche Wartungsstandorte

Der Wartungsriese plant, Betriebe in Düsseldorf, Bremen, Leipzig und Hannover zu schließen. Auch in Frankfurt und Hamburg baut Lufthansa Technik die Routinewartung ab.

Schon im vergangenen Jahr brach Lufthansa Technik ein Teil des Umsatzes weg. Die Fluggesellschaft Lufthansa hatte damals beschlossen, die Routinewartung an den Drehkreuzen Frankfurt und München (im Branchenjargon spricht man von Line Maintenance) wieder selber zu machen und nicht mehr der Technik-Tochter des Konzerns zu überlassen. Dann traf die Corona-Krise die Branche und noch mehr Geschäft brach weg. Deshalb muss Lufthansa Technik sparen.

Mehr als 3000 oder 12,5 Prozent der Stellen hat der Wartungsriese vergangenes Jahr bereits abgebaut. Weitere rund 1000 Arbeitsplätze würden noch folgen, kündigte er im März an. Ein Schritt wurde jetzt bekannt, der auch Deutschland betrifft. Lufthansa Technik plant, die Line-Maintenance-Standorte Bremen, Düsseldorf, Leipzig, Hannover zu schließen. Auch die Teilbereiche Routinewartung in Hamburg und Frankfurt (Norden) sollen geschlossen werden. Dadurch sind 780 Arbeitsplätze bedroht.

«Falsche unternehmerische Entscheidungen»

«Die Luftfahrtkrise macht es natürlich notwendig, Veränderungen anzugehen, deren Notwendigkeit sich auch schon vor der Krise abzeichnete», sagt ein Sprecher von Lufthansa Technik. Derzeit laufen die gesetzlich vorgeschriebenen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen zu den geplanten Maßnahmen. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert den Plan heftig. «Falsche unternehmerische Entscheidungen dürfen die Anstrengungen nicht zunichtemachen und die Arbeitsplätze gefährden», kommentiert Vertreter Frank Hartstein und bezieht sich damit auf die Verlagerung der Wartung zu Lufthansa selbst.