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Mikroben-Schleim

Lufthansa Technik saugt winzige Lebewesen aus Flugzeugtanks

Die Lufthansa-Tochter bietet einen neuen Service für Businessjets mit langen Standzeiten in heißen und feuchten Regionen an. Es geht um Mikroorganismen im Tank.

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Von vereisten Flugzeugen im Winter bis hin zu Bienenschwärmen in Triebwerken – äußerlich sichtbare Probleme an abgestellten Fliegern sind viele bekannt. Lufthansa Technik präsentiert nun aber eine Lösung für ein Problem, das weder Fluggäste noch die Crews je zu Gesicht bekommen: Mikroben im Tank.

Mikrobe ist die Kurzform von Mikroorganismus. Es handelt sich um mikroskopisch kleine Organismen, also Lebewesen, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.

Kampf gegen den Schleim

Insbesondere für Betreiber größerer Privat- und Businessjets mit langen Standzeiten in heißen und feuchten Regionen «kann die Ansammlung mikrobieller Verunreinigungen in Kraftstofftanks ein großes Problem im Hinblick auf den Zustand des Kraftstoffsystems und die strukturelle Integrität der Tanks darstellen», so die Lufthansa-Tochter. «Die Probleme werden in der Regel auf die Bildung und Anhäufung des sogenannten Biofilms in den Tanks zurückgeführt, der zur Verstopfung der Kraftstofffilter und zu Korrosion führen kann.»

Biofilme sind Schleimschichten, die von Mischpopulationen von Mikroorganismen gebildet werden. Diese Organismen sind selber in den Schleim eingebettet.

Dampf und Vakuum

Es habe sich gezeigt, dass herkömmliche Methoden diesen klebrigen Biofilm nur vorübergehend und unvollständig entfernen könnten und zudem den Einsatz umweltschädlicher chemischer Biozide erforderlich machten, erklärt Lufthansa Technik. Das Unternehmen präsentiert daher ein neues, bereits patentiertes Reinigungsverfahren. Es könne «während regulärer Wartungsaufenthalte eines Flugzeugs angewendet werden und arbeitet mit einer Kombination aus Dampfreinigung und Vakuumabsaugung».

Bereit zur Reinigung. Bild: Lufthansa Technik/Jan Brandes

Lufthansa Technik verspricht, so den Biofilm auch in schwieriger zu erreichenden Bereichen, wie etwa an Nietverbindungen, langfristig zu entfernen. Später gebe es Nachuntersuchungen auf Rückstände in kritischen Bereichen des Treibstoffsystems.

Datenbank über Verunreinigungen

«Mehrere tausend Filterkomponenten haben unsere Kraftstoff-Forensik bereits durchlaufen», so Christian Siry, Leiter des Bereichs Material-Technologien. «Wir haben daher ein umfassendes Know-how und eine große Datenbank über Verunreinigungen aufgebaut, die heute in Flugkraftstoffen und deren Tanks auftreten können.»