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Flugstreichungen

Lufthansa, Swiss und Co bremsen zum Sommerbeginn

Lufthansa baut ihr touristisches Angebot zum Sommer hin aus. Insgesamt tritt der Luftfahrtkonzern aber auf die Bremse und plant Flugstreichungen.

Mit dem Abstand von nur einer Minute verschickten Lufthansa und ihre Tochter Swiss am Donnerstagmittag (25. Februar) Pressemitteilungen zum Sommerflugprogramm. Für Swiss erklärt Kommerzchef Tamur Goudarzi Pour: «Aufgrund der verschärften Reiserestriktionen infolge der hohen Infektionszahlen mussten wir unser Angebot nochmals deutlich reduzieren.» Erst zur Reisezeit im Hochsommer werde man deutlich aufstocken.

Einen ganz anderen Ton schlägt Lufthansa in ihrer Mitteilung an, die sich auf Ferienflüge konzentriert. «Unser touristisches Programm für den Sommer 2021 ist so stark wie nie zuvor», so Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister. Das Unternehmen kündigt an, ab Frankfurt im Laufe des Sommers rund 20 und ab München 13 neue Urlaubsziele anzufliegen und damit seine «Kompetenz im touristischen Bereich» zu beweisen.

Hoffen auf Impfstoffe und Testangebote

Während Swiss sich angesichts von Virus-Mutationen, Lockdowns, Grenzschließungen und verschärften Reiserestriktionen zurückhaltend zeigt, will der Mutterkonzern sich die Laune nicht verderben lassen. «Wirksame Impfstoffe, umfangreiche Testangebote und klare Hygienekonzepte der Flughäfen und Airlines sind gute Voraussetzungen dafür, dass der Sommer 2021 wieder für die langersehnte Urlaubsreise genutzt werden kann», heißt es. Man stelle sich «jetzt schon darauf ein, dass Reisen wieder möglich wird», heißt es.

Dabei setzt Lufthansa in Europa den Schwerpunkt auf Griechenland und die Kanarischen Inseln. Die neue touristische Langstreckentochter Eurowings Discover fliegt ab Frankfurt unter anderem nach Punta Cana, über Mombasa nach Sansibar und nach Anchorage.

Lufthansa-Airlines vor Flugstreichungen

«Das umfangreichste Angebot an klassischen Urlaubszielen seit Jahren», wie Lufthansa es anpreist, ist aber auch unter dem Gesichtspunkt zu sehen, dass der Konzern Ferienflüge in den vergangenen Jahren vernachlässigte und lange Zeit zu großen Teilen Konkurrenten wie Condor überließ. Dazu kommt: Ein Flugplan besteht nicht nur aus Ferienflügen.

So berichtet das Reisefachmagazin FVW, die Lufthansa-Gruppe habe in einer Mitteilung an den Vertrieb die Ausdünnung des bisher geplantes Angebots für die Zeit vom 1. Mai bis 30. Oktober angekündigt. Streichungen sollen schrittweise umgesetzt und betroffene Kunden «so weit wie möglich automatisiert umgebucht» werden. Betroffen seien Lufthansa selber sowie die Töchter Austrian Airlines, Swiss, Brussels Airlines und Air Dolomiti. Ein Konzern-Sprecher verwies gegenüber dem Magazin nur auf eine aktuell herrschende Handelssperrzeit, die noch bis zum 4. März gilt, wenn Lufthansa die Bilanz für 2020 vorlegt.

Eurowings dünnt um rund 20 Prozent aus

Unter Berufung auf gut informierte Kreise berichtete die FVW, auch Eurowings würde rund 300.000 Buchungen stornieren. Für nur zwei Drittel davon gebe es Umbuchungsoptionen. Ein Sprecher bestätigte gegenüber dem Magazin, dass rund 20 Prozent der Frequenzen beziehungsweise Flüge aus dem bisherigen Flugplan gestrichen würden.