Trotz Absturz in der Schweiz
Lufthansa-Stiftung lässt Ju-52 weiterhin fliegen
Ju-Air will bald wieder mit ihren Ju-52 starten. Auch die Lufthansa-Stiftung sieht keine Gründe, ihre Maschine am Boden zu halten. Die Schweizer Behörden stellen aber Forderungen und warnen.
Die Ju-52 der Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung: Sie wurde 1936 gebaut.
Blick ins Cockpit der historischen Maschine.
Die Ju-52 bietet Rund- und Streckenflüge an.
Die Ju-52 der Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung: Sie wurde 1936 gebaut.
Blick ins Cockpit der historischen Maschine.
Die Ju-52 bietet Rund- und Streckenflüge an.
Nach dem Absturz einer Junkers Ju-52 mit 20 Toten am Samstag (4. August) in den Schweizer Alpen will die Rundflug-Airline Ju-Air schon bald den Betrieb wieder aufnehmen. Auch die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung, die eine von nun noch sieben flugtauglichen Ju-52 ihr Eigen nennt, sieht nach dem Unglück keinen Grund dafür, den Flieger am Boden zu behalten.
Die Stiftung teilt mit, man habe nach gründlicher Überlegung entschieden, den Flugbetrieb weiterzuführen. Es gebe keine technischen oder betrieblichen Gründe, die Anlass geben könnten, die Ju-52 nicht mehr fliegen zu lassen, so die Lufthansa-Stiftung. «Der Betrieb ist sicher, da es ganz klare gesetzliche Vorgaben zur Wartung gibt», so ein Sprecher.
1936 gebaut, heute gut gebucht
Man stehe in engem Kontakt mit den Kollegen in der Schweiz, wolle aber in keiner Weise zur Unfallursache spekulieren, so der Tenor in Deutschland weiter. Die schweizerische Aufsichtsbehörde fordert von Ju-Air allerdings Maßnahmen. Die Fluglinie müsse «sicherstellen, dass die Besatzungen und das Unterhaltspersonal mental in der Lage sind, einen sicheren Flugbetrieb zu gewährleisten», so das Bundesamt für Zivilluftfahrt Bazl in einer Stellungnahme. Zudem lässt es verlauten: «Sollten sich bis zum 17.8. neue Erkenntnisse ergeben, würde das Bazl Maßnahmen treffen und wenn nötig ein vorläufiges Flugverbot erteilen.»
Die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung bezeichnet die Ju-52 als Herzstück ihrer historischen Flotte. Sie «erlebte 1936 nach ihrer Fertigung in den Junkers-Werken in Dessau ihren Jungfernflug», schreibt sie. «Zunächst bei der Lufthansa eingesetzt, verbrachte sie danach fast 20 Jahre abwechselnd in Deutschland und Norwegen.» Danach flog sie in Ecuador und den USA, bis Lufthansa sie 1984 kaufte und restaurierte.
Termine ausgebucht
Das historische Kennzeichen der Ju-52 der Stiftung ist D-AQUI, ihr aktuelles Kennzeichen D-CDLH. Die Stiftung listet insgesamt 19 deutsche Abflugorte für Rund- und Streckenflüge auf. Die meisten der Termine von jetzt an bis Ende Oktober sind bereits ausgebucht.