14 Millionen Euro
Lufthansa steigt bei Airbus-A220-Airline Air Baltic ein
Der deutsche Luftfahrtkonzern setzt noch stärker auf die junge Airbus-A220-Flotte der lettischen Fluggesellschaft. Dazu steigt die Lufthansa-Gruppe bei Air Baltic ein.
Airbus A220-300 von Air Baltic: Lufthansa setzt auf eine engere Bindung.
Airbus A220-300 von Air Baltic: Lufthansa setzt auf eine engere Bindung.
Mit ihren Airbus A220 ist sie für die Lufthansa-Gruppe in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden: die staatliche lettische Fluglinie Air Baltic. So war es wenig verwunderlich, dass Lufthansas Name fiel, als bekannt wurde, dass die Airline mit einem Investor verhandelt, der noch vor dem geplanten Börsengang bei Air Baltic einsteigen soll.
Am Mittwoch (29. Januar) teilt Lufthansa Group nun tatsächlich mit, dass sie bei Air Baltic einsteigt. Dazu habe man eine Vereinbarung über den Erwerb von Wandelaktien unterzeichnet, die einem Anteil von 10 Prozent an der lettischen Fluggesellschaft entsprechen, so der Konzern.
Mehr Flexibilität bei stark nachgefragten Zielen
«Die Wandelaktien werden bei einem möglichen Börsengang von Air Baltic in Stammaktien umgewandelt», erklärt Lufthansa. «Die Höhe der Beteiligung wird dabei durch den Marktpreis des potenziellen Börsengangs von Air Baltic bestimmt, wobei der Anteil der Lufthansa Group mindestens fünf Prozent betragen wird.»
Air Baltic teilt mit, dass laut der Vereinbarung zwischen dem lettischen Verkehrsministerium und Lufthansa Group der deutsche Konzern «14 Millionen Euro in Air Baltic investiert und dafür eine Minderheitsbeteiligung sowie einen Sitz im Aufsichtsrat erhält». Die 14 Millionen Euro seien der Bezugspreis der Wandelanleihe.
Lufthansa hat auch zusätzliche Märkte im Visier
Damit ist klar, dass Air Baltic der strategische Partner ist, von dem Lufthansa-Airline-Chef Jens Ritter bereits seit dem vergangenen Sommer sprach, ohne Namen zu nennen. «Mit den zusätzlichen Kapazitäten von Air Baltic können künftig stark nachgefragte Ziele in den Streckennetzen noch flexibler bedient werden», erklärt Lufthansa Group nun.
«Gleichzeitig werden an den Drehkreuzen der Gruppe die Stabilität und die Qualität der Anbindungen zum interkontinentalen Angebot der Lufthansa-Group-Airlines gestärkt», heißt es weiter. Auch helfe die Ausweitung der Zusammenarbeit dabei, «zusätzliche Märkte zu erschließen». Der Vollzug der Transaktion ist für das zweite Quartal dieses Jahres geplant und unterliegt der kartellrechtlichen Prüfung.
Flotte im Durchschnitt weniger als fünf Jahre alt
Erst kürzlich hatten die Lufthansa-Gruppe und Air Baltic ihren Wet-Lease-Vertrag um weitere drei Jahre über den Sommer 2025 hinaus verlängert. Das ermöglicht es der Gruppe, insgesamt bis zu 21 Airbus A220-300 im Sommer und fünf der Flugzeuge im Winter flexibel an verschiedenen Drehkreuzen einzusetzen.
Air Baltic betreibt eine reine Airbus-A220-300-Flotte, die derzeit aus 49 Jets besteht und im Durchschnitt gerade mal 4,4 Jahre alt ist. Sie soll auf 100 Maschinen dieses Typs wachsen. Die Fluglinie bedient ein eigenenes Netzwerk, vermietet Flugzeuge und Crews aber auch im Wet-Lease.
A220-Bestellungen für City Airlines ab 2026
Für die Lufthansa-Gruppe sind die A220 eine gute Ergänzung. Denn Flugzeuge dieser verhältnismäßig kleinen Größe der neuesten Generation sind bisher nur bei der Tochter Swiss und der neuen Tochter ITA Airways im Einsatz, die ebenfalls mit Airbus A220 fliegen.
Außerdem hat der Konzern 40 A220-300 für City Airlines bestellt und sich Kaufrechte für 20 weitere der Jets gesichert. Diese Flugzeuge sollen ab 2026 ankommen.