Letzte Aktualisierung: um 12:51 Uhr

Weniger Freiheit für Swiss und AUA

Die Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe verlieren ein weiteres Stück Autonomie. Entscheide über die Gestaltung der Kabinen fallen künftig zentral.

Rund 10 Millionen Euro pro Jahr soll der neue Schritt der Lufthansa an Einsparungen bringen. Die Töchter Austrian, Brussels, Germanwings und Swiss fällen ihre Entscheidungen über die Kabinenausstattungen künftig nicht mehr selbstständig, sondern gemeinsam mit der Mutter. Laut einem Bericht im Lufthansa-Mitarbeitermagazins Lufthanseat wird es eine «einheitliche Plattform bei der Ausstattung künftiger Kabinensysteme» geben.

Beim Kauf von Sitzen, dem Unterhaltungsprogramm und Bordküchen müssen sich also Austrian, Swiss und Co. also demnächst abstimmen und auf eine gemeinsame Lösung einigen. Dadurch werde es möglich, größere Mengen des gleichen Produkts zu bestellen, was immer zu Sparmöglichkeiten führe, so Lufthansa-Sprecher Christoph Meier. «Auch die Einsetzbarkeit der Flugzeuge verbessert sich», erklärt er weiter. Ein ähnliches Programm gebe es aus diesem Grund auch für die Ausstattung im Cockpit. Bisher könne man nicht einfach einen Airbus von Austrian für die Lufthansa einsetzen. Das liege unter anderem daran, dass die Cockpit-Ausstattung sich leicht unterscheide. Das soll sich durch die neue Maßnahme ändern.

Markenidentität erhalten

Die Identität der einzelnen Marken bleibe aber erhalten, versichert die Lufthansa. «Und dabei geht es über die reine Farbgebung hinaus», erklärt Meier. Wenn Airlines etwa in ihrer Ausstattung an bestimmten Stellen Holzimitate und Leder verwenden, dann würden sie das auch weiterhin tun. Auch Sitzabdeckungen oder das Design von Sitzen und Gurten würden individuell bleiben.

Als Passagier wird man von diesen Änderungen allerdings erst 2019 etwas mitbekommen, wenn die neue Generation der Kabinenausstattung in die Jets eingebaut wird. Aufgrund der langen Vorlaufzeit habe man die Entscheidung aber schon jetzt treffen müssen, schreibt die Lufthansa weiter. Die Umsetzung überwachen die Töchter und die Lufthansa gemeinsam in einem Steuergremium.

Theoretisch noch mehr Synergien

Theoretisch kann die Lufthansa sich auch vorstellen, bei den Entscheiden noch weiter zusammen zu rücken. So ließe sich für den Großkonzern noch mehr Geld einsparen. Doch dafür braucht es aber in einigen Fällen die Zustimmung der Mitarbeiter. Konkret ginge es darum, die Entscheidungen über die Ausstattung in einer zentralen Einheit zusammenzufassen. Sie würden dann nur noch in Frankfurt getroffen. Darüber, ob im Bereich der Kabinenausstattung noch weitere Synergien geschaffen werden, werde man sich Ende des Jahres weiter beraten, kündigt die Gruppe an.