Letzte Aktualisierung: um 11:40 Uhr

Einigung zu Staatshilfe

Lufthansa pumpt 170 Millionen Euro in Brussels Airlines

Lange Zeit kamen die Verhandlungen um Staatshilfe für Brussels Airlines nicht voran. Jetzt gibt es offenbar eine Einigung zwischen der belgischen Regierung und Lufthansa.

Zuerst gab es eine Einigung für Swiss in der Schweiz, dann für Lufthansa in Deutschland und schließlich für Austrian Airlines in Österreich. Lufthansa und ihre Töchter sicherten sich in allen drei Ländern Staatshilfe. Nur Gespräche mit der belgischen Regierung über den Ableger Brussels Airlines kamen nicht voran. Doch nun ist der Knoten offenbar geplatzt.

Wie der öffentlich-rechtliche Sender VRT berichtet, hat Belgiens Regierung eine Vereinbarung mit Brussels Airlines und deren Mutterkonzern getroffen. Der Staat gibt der Airline demnach ein Darlehen in Höhe von 290 Millionen Euro, das Brussels bis 2026 zurückzahlen muss. Lufthansa hat sich derweil zu einer Finanzspritze in Höhe von 170 Millionen Euro verpflichtet. Davon sollen 70 Millionen Euro in die Umstrukturierung fließen, der Rest des Geldes soll der finanziellen Konsolidierung dienen.

Belgische Regierung erhält Pfandrecht

Lufthansa garantiert, dass das Geld aus dem Kredit bei Brussels bleibt und nicht an Lufthansa oder andere Unternehmen des Konzerns weitergeleitet wird. Die Regierung erhält zudem ein Pfandrecht: Wenn Brussels Airlines nicht in der Lage ist, das Darlehen zurückzuzahlen, gehen Lufthansa-Anteile an Brussels Airlines an die Regierung, heißt es.

Die Einigung schreibt zudem das Fortbestehen der Marke Brussels Airlines und des Hauptsitzes in Brüssel fest. Die Fluglinie wird demnach weiterhin unter belgischer Lizenz fliegen und Lufthansa wird in den Betrieb am Brüsseler Flughafen investieren. Die gesamte Einigung liegt sowohl dem Lufthansa-Vorstand als auch der belgischen Regierung zur endgültigen Billigung vor. Auch die Europäische Kommission muss noch zustimmen.

Weniger Entlassungen als befürchtet

Noch vergangene Woche hatte Brussels den Ausbau ihres Flugplanes verschoben, da die finanzielle Situation der Airline sich verschlechtert hatte. Das Management hatte zuvor bereits im Mai einen drastischen Sparplan angekündigt. Er sah vor, die Flotte von 54 auf 38 Flugzeuge zu verkleinern und rund 1000 Arbeitsplätze abzubauen. Laut dem Sender VRT konnte die Zahl der Entlassungen mittlerweile auf rund 350 reduziert werden.