Auch mehr Personal
Lufthansa plant 2023 mit 50 Flugzeugen mehr
Die deutsche Fluggesellschaft spürt eine «Nachfrage wie kaum zuvor». Deshalb baut Lufthansa beim Personal und bei der Flotte aus. Und verspricht Innovationen beim Produkt.
Winglet eines Airbus A350 von Lufthansa: Die Airline baut aus.
Winglet eines Airbus A350 von Lufthansa: Die Airline baut aus.
Den zweiten Streik der Pilotinnen und Piloten konnte Lufthansa in letzter Minute abwenden. Und so kann sich das Management wieder auf andere Dinge konzentrieren. «Wir haben eine Nachfrage wie kaum zuvor», sagte Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr diese Woche bei einem Treffen mit der Presse. «Wir kommen mit der Produktion nicht hinterher.»
Das hatte im Sommer unschöne Folgen: Verspätungen, Annullierungen, verschollenes Gepäck. Lufthansa habe in den vergangenen Wochen viele Kundinnen und Kunden enttäuscht, gab Spohr zu. Dafür entschuldige man sich. Inzwischen habe sich die Lage aber deutlich gebessert.
Eine kleine zusätzliche Airline
Man müsse zudem sehen, wie extrem die Entwicklung in der Luftfahrtbranche innerhalb von wenigen Wochen gewesen sei. Im März habe man noch bei 20 Prozent der Kapazität gelegen und viel zu viel Personal gehabt. Plötzlich habe Hochbetrieb geherrscht und man habe zu wenig Angestellte gehabt. «In meinen 30 Jahren, in denen ich dabei bin, kann ich mich nicht an eine so starke Nachfrage im Verhältnis zum Angebot erinnern», so Spohr.
Und im Hinblick darauf fährt Lufthansa auch den Betrieb weiter hoch. Man werde die Flotte bis im kommenden Jahr um mehr als 50 Flugzeuge aufstocken, sagte der Konzernchef. Konkret seien es 13 Langstrecken- und 40 Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge. So kommen etwa neu Dreamliner hinzu und es kehren Airbus A380 zurück. Der Konzern nimmt aber auch andere Jets wieder in Betrieb und erhält neue Flieger ab Werk.
Lufthansa plant Produktoffensive
«Das entspricht einer kleinen Airline, die wir hinzufügen.» Auch 20.000 neue Mitarbeitende werden in den nächsten 18 Monaten laut den Plänen angestellt. In der Corona-Krise hatte der Konzern die Flotte um über 100 Flieger gekürzt und über 30.000 Stellen gestrichen.
Aber Lufthansa will nicht nur mehr machen, sondern es auch besser tun. «Wir müssen unser Produkt nicht nur wieder dorthin bringen, wo es vor der Pandemie war», so Spohr. Man plane auf allen Ebenen Innovationen und Verbesserungen – im Oktober werde man sie vorstellen. Lufthansa werde sich mit «kreativen Dingen» unter anderem bei Bordverpflegung, Lounge und Extras verbessern, kündigte der Konzernchef an.