Letzte Aktualisierung: um 11:40 Uhr

Stress mit Cockpitpersonal

Lufthansa-Piloten machen Weg für Streik frei

Das nächste Problem für Lufthansa rückt näher: Die Piloten und Pilotinnen haben bei einer Urabstimmung grünes Licht für einen Streik gegeben. Auch Swiss findet keine Einigung mit ihrem Cockpitpersonal.

Bei der am Sonntag (31. Juli) zu Ende gegangenen Urabstimmung haben sich die Pilotinnen und Piloten der Lufthansa für den Arbeitskampf ausgesprochen. Bei einer Wahlbeteiligung von 93,2 Prozent (DLH) beziehungsweise 95,7 Prozent (Lufthansa Cargo) stimmten 97,6 Prozent (DLH) beziehungsweise 99,3 Prozent (Lufthansa Cargo) für die Unterstützung der Tarifkommission, teilt die Vereinigung Cockpit VC mit.

Gegenstand der aktuellen Verhandlungen ist die Vergütung im Cockpit. Bei den Forderungen der Pilotinnen und Piloten geht es schwerpunktmäßig um einen Ausgleich des Reallohnverlustes. Ein weiterer zentraler Punkt der Forderungen ist die Angleichung der Vergütungssystematik im Personalkörper bei gleichzeitiger Steigerung der Attraktivität der unteren Lohnstufen.

«Nicht zwangsläufig zu Streikmaßnahmen»

«Wir brauchen jetzt eine moderne und faire international konkurrenzfähige Vergütungsstruktur in allen Berufsgruppen», so Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik bei der Vorsitzender Tarifpolitik der VC.

Die Cockpit-Gewerkschaft erklärt: «Diese positive Urabstimmung führt noch nicht zwangsläufig zu Streikmaßnahmen. Aber sie ist ein unüberhörbares Signal an die Lufthansa, die Bedürfnisse des Cockpitpersonals ernst zu nehmen.»

Auch bei Tochter Swiss keine Einigung

Auch bei Swiss stehen die Zeichen auf Konflikt: Nachdem die Geschäftsleitung der Lufthansa-Tochter eine erste Einigung mit den Pilotinnen und Piloten im Februar verworfen hatte, haben nun die Mitglieder der Gewerkschaft Aeropers den vorgelegten Gesamtarbeitsvertrag 2022 ihrerseits abgelehnt. Der Aeropers-Vorstand fordert Nachbesserungen zugunsten der Pilotinnen und Piloten, damit die Stabilität des Flugbetriebes über den Sommer und den Herbst sichergestellt werden könne.

Swiss bedauert in einer Mitteilung das Resultat und prüft nun das weitere Vorgehen. «Der Vertrag stellte aus Sicht von Swiss nach mehrmonatigen und intensiven Verhandlungen einen Kompromiss dar, welcher die Interessen von Swiss und Aeropers ausgewogen abdeckte», so die Airline. Auswirkungen auf die Stabilität des Flugbetriebes seien durch die Ablehnung des Gesamtarbeitsvertrag nicht zu erwarten, beschwichtigt die Fluglinie.