Triebwerke
Lufthansa nimmt zweiten A320 Neo noch nicht
Lufthansa sollte eigentlich schon zwei A320 Neo in ihrer Flotte haben. Doch das Flugzeug leistet nicht, was es verspricht. Die Auslieferung des zweiten Jets verzögert sich.
A320 Neo Nummer eins und zwei von Lufthansa: Die Airline ist doch nicht zufrieden.
A320 Neo Nummer eins und zwei von Lufthansa: Die Airline ist doch nicht zufrieden.
Im Februar hörte sich alles ganz positiv an. Man sei zufrieden mit der Leistung des A320 Neo, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr anlässlich der offiziellen Übernahme des ersten Fliegers. Die deutsche Fluglinie wurde überraschend Erstkunde des neuen Flugzeugs nachdem Qatar Airways sich zurückgezogen hatte. Grund waren Softwareprobleme bei den Triebwerken, die dazu führten, dass die Umschlagzeit am Boden sich verlängert.
Lufthansa hielt noch vor kurzem diese Probleme für vernachlässigbar. Offenbar ist nun aber auch sie nicht mehr zufrieden. «Die Triebwerksprobleme bessern sich langsam, aber wir sind noch nicht am Ziel», so Carsten Spohr laut der Nachrichtenagentur Reuters bei der Präsentation der Jahreszahlen. «Daher haben wir uns entschlossen, den zweiten Flieger noch nicht in die Flotte aufzunehmen.» Eigentlich hatte der zweite Jet nur kurz nach dem ersten zur Flotte stoßen sollen, er stand bei der Übergabezeremonie des ersten A320 Neo sogar schon bereit.
Airbus entschädigt Lufthansa
Für Lufthansa sind die operativen Kosten zu hoch, solange die Triebwerksprobleme noch bestehen, erklärt Spohr. Derzeit fliegt der neue Jet nur in Deutschland. Der Grund: Lufthansa braucht an den Standorten mehr Techniker. Und im Ausland hat man diese schlicht nicht und sie dort zu positionieren wäre zu teuer.
Das Ziel, fünf A320 Neo in diesem Jahr in die Flotte aufzunehmen, besteht dennoch weiter. Bis die Kinderkrankheiten beim neuen Flieger behoben sind, erhält Lufthansa von Airbus entsprechende Entschädigungen.