Strecken gestrichen
Lufthansa muss wegen Triebwerksproblemen bei ihren A320 Neo Flugplan anpassen
Weil die deutsche Airline weniger Flugzeuge zur Verfügung hat als geplant, muss sie Strecken aufgeben. Betroffen sind innerdeutsche und internationale Ziele von Lufthansa.
Airbus A319 von Lufthansa mit dem Namen Friedrichshafen: Flüge dorthin werden eingestellt.
Airbus A319 von Lufthansa mit dem Namen Friedrichshafen: Flüge dorthin werden eingestellt.
20 Flugzeuge der Lufthansa Group werden 2024 im Schnitt zu jedem Zeitpunkt am Boden sein, weil Überprüfungen der PW1100G-JM-Triebwerke des US-Herstellers Pratt & Whitney nötig sind. Bei der Fertigung hatte es Probleme beim Schmieden mit Pulvermetall gegeben. Das wirkt sich auch auf den Flugplan aus. Aufgrund der eingeschränkten Kapazität hat Lufthansa einige Verbindungen zumindest temporär eingestellt.
So teilte zunächst am Dienstag (16. Januar) der Flughafen Linz mit, dass Lufthansa die Strecke nach Frankfurt mit Beginn des Sommerflugplans aussetzen wird. «Wir haben versucht, das Aussetzen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln abzuwenden, müssen aber leider zur Kenntnis nehmen, dass dies nicht möglich war», ließ sich Geschäftsführer Norbert Draskovits zitieren.
Keine positive wirtschaftliche Entwicklung
Linz ist nicht der einzige Flughafen, der unter den Triebwerksproblemen leidet. «Lufthansa evaluiert und optimiert kontinuierlich ihr gesamtes Streckennetz», so dazu ein Sprecher. «Aufgrund von außerplanmäßigen Wartungsarbeiten bei Pratt & Whitney Triebwerken der Lufthansa A320-Neo-Flotte stehen Lufthansa Airlines im nächsten Jahr deutlich weniger Flugzeuge als ursprünglich geplant zur Verfügung. Man habe daher verschiedene Flugverbindungen streichen oder aussetzen müssen.
Dabei handelt es sich laut dem Lufthansa-Sprecher um Strecken, «die in den letzten Monaten keine positive wirtschaftliche Entwicklung gezeigt haben.» Betroffen sind ab Frankfurt die Flüge nach Cluj-Napoca und nach Timisoara ab dem 1. März 2024, und die nach Linz, Friedrichshafen und Innsbruck ab dem 31. März. Ab München fällt ab dem 31. März die Verbindung nach Leipzig weg.
Linz sucht Ersatz, Friedrichshafen hat ihn vielleicht gefunden
In Linz heißt es, man bemühe sich darum, einen Ersatz für die Lufthansa-Flüge zu finden. Auch Innsbruck-Geschäftsführer Marco Pernetta erklärt, man werde sowohl mit bestehenden als auch mit potenziellen neuen Airline-Partnern Gespräche führen, «um zu versuchen, Frequenzerhöhungen von bestehenden Zubringerflügen zu erzielen beziehungsweise einen neuen Partner für die Frankfurt-Strecke zu finden.»
In Friedrichshafen ist man schon weiter. Man sei optimistisch, kurzfristig mit einem neuen Partner, der Fluggesellschaft Sky Alps, die Anbindung an Frankfurt wieder zu gewährleisten. «Durch die Zusammenarbeit mit Sky Alps ergeben sich auch weitere Perspektiven für die Bedienung neuer Ziele, etwa Düsseldorf, Hamburg oder Berlin», heißt es.