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Flügel von D-AIXN

Auch Lufthansa von Airbus-A350-Problem betroffen

13 Airbus A350 müssen zur Inspektion, da durch einen Fehler in der Produktion ein Problem mit dem Blitzschutz vorliegen könnte. Eines der Flugzeuge gehört Lufthansa.

Airbus kommt beim A350 nicht zur Ruhe: Die europäische Luftfahrtbehörde Easa hat am 2. Dezember den Entwurf einer Lufttüchtigkeitsanweisung (Airworthiness Directive) veröffentlicht, die 13 Exemplare des Langstreckenflugzeugs betrifft. Sie widmet sich der unteren und der oberen Flügelabdeckung an beiden Seiten. Es geht um ein potenzielles Problem mit dem Blitzschutz.

Die betroffenen Airbus A350 gehören Thai Airways, Sichuan Airlines, Cathay Pacific, Airbus selber, Qatar Airways, Asiana Airlines, Hainan Airlines, Virgin Atlantic Airways, Singapore Airlines, Air France, Turkish Airlines und Lufthansa. Bei der deutschen Fluggesellschaft ist der knapp drei Jahre alte Airbus A350-900 mit dem Kennzeichen D-AIXN und der Seriennummer MSN 292 betroffen.

«Qualitätsproblem in der Produktion»

Die Easa erklärt, «aufgrund eines Qualitätsproblems in der Produktion» sei möglicherweise nicht an allen erforderlichen Stellen der Flügelabdeckungen Kupferfolie (Heavy Expanded Copper Foil) angebracht worden. Die Behörde warnt:  «Dieser Zustand könnte, wenn er nicht erkannt und korrigiert wird, in Verbindung mit einer zuvor bestehenden und unentdeckten, fehlerhaften Installation eines benachbarten Befestigungselements und der dazugehörigen Überwurfmutter eine Zündquelle für den Kraftstoffdampf in den Tanks darstellen».

Bei einem Blitzschlag von hoher Intensität im Bereich könnte sich womöglich das Luft-Kraftstoffgemisch im Tank entzünden und das Flugzeug zerstört werden, so die Easa. Sie weist für einige der Flugzeuge eine spezielle, detaillierte Inspektion an. Sollte sich dabei zeigen, dass wirklich Kupferfolie fehle, müsse die Airline vor dem nächsten Flug entsprechende Korrekturmaßnahmen einleiten.

Airlines erhielten Reparaturanweisungen

Bei anderen A350, darunter auch dem von Lufthansa, müssen potenzielle Reparaturen spätestens 78 Monate nach Herstellungsdatum des Flugzeuges durchführt werden. Die nötigen Anweisungen hat Airbus den Betreibern am 5. November zukommen lassen. An diesem und dem folgenden Tag stand die D-AIXN am Boden. Verpflichtend wird all das aber erst mit einer definitiven Lufttüchtigkeitsanweisung der Easa. Der nun veröffentlichte Entwurf steht bis zum 30. Dezember für Kommentare offen.

Ein Lufthansa-Sprecher erklärte gegenüber aeroTELEGRAPH lediglich: «Das Thema ist uns bekannt – wir prüfen aktuell die notwendigen Schritte.» Ein Airbus-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die zuerst darüber berichtet hatte, der Entwurf sei ein «normaler Teil des laufenden Lufttüchtigkeitsprozesses».

Qatar Airways wütend auf Airbus wegen A350

Brisant ist das Ganze allerdings, da es im Streit zwischen Airbus und Qatar Airways über fehlerhafte Rumpfbeschichtungen bei einigen A350 zuletzt auch um Blitzschutz und Kupferfolie ging. Im August hatte die Easa mit Blick auf die Airbus-A350-Probleme in Katar noch keinen Handlungsbedarf gesehen.