Letzte Aktualisierung: um 11:55 Uhr

Stundenlanger IT-Ausfall

Lufthansa und Co. streichen Flüge in Frankfurt

Ein Systemausfall beim Flughafenbetreiber Fraport hat in Frankfurt für Verspätungen und Flugstreichungen gesorgt. Lufthansa zeigt sich verärgert.

Aktualisiert vor 6 Jahren

Ein IT-Fehler beim Flughafenbetreiber Fraport hat am Mittwoch (16. Mai) den Flugbetrieb in Frankfurt gestört. «Neben etlichen Verspätungen und verpassten Umsteigeverbindungen musste die Fluggesellschaft bis zum Mittag insgesamt 23 Flüge streichen – allein davon waren mehr als 2600 Fluggäste betroffen», teilte Lufthansa mit. «Am Morgen musste die Anflugrate von normalerweise 58 auf 40 Flüge reduziert werden, um im manuellen Verfahren den Betrieb in zwangsläufig reduziertem Umfang aufrecht zu erhalten.»

Ein Fraport-Sprecher erklärte gegenüber aeroTELEGRAPH: «Gegen 3.30 Uhr ist ein wichtiges Datenbanksystem ausgefallen.» Sofort habe ein Notverfahren gegriffen, dieses habe aber aber eine geringere Kapazität. «Seit 13 Uhr läuft alles wieder normal.» Gestrichen seien rund 70 Flüge von insgesamt mehr als 1500 geplanten Flugbewegungen am Mittwoch. Das ging nicht nur zulasten von Lufthansa. «Alle Airlines waren betroffen», so der Sprecher.

Ankunftsposition telefonisch durchgegeben

Das von dem Ausfall betroffene System sei für Lufthansa die wichtigste Informatik-Komponente, um den reibungslosen Ablauf am Flughafen Frankfurt zu gewährleisten, so die Fluglinie. «Es enthält praktisch alle essenziellen Informationen etwa über die jeweils aktuell situativ zugewiesene Position sämtlicher gelandeter Flüge.» Darauf basierten wiederum die Disposition von Personal zur Bedienung der Fluggastbrücken, Betreuung der Gäste sowie der Gepäckabfertigung.

All dies sei während des Ausfalls manuell erfolgt und man habe etwa die Cockpitcrews bitten müssen, einzeln per Funk oder telefonisch ihre Ankunftsposition durchzugeben. Lufthansa-Vorstandsmitglied Harry Hohmeister erklärte: «Der Systemausfall bei der Fraport hatte für unsere Kunden massive Auswirkungen.» Dies bedauere Lufthansa sehr. «Ich erwarte, dass das Fraport-Management die offensichtlich vorhandenen Infrastrukturprobleme schnell in den Griff bekommt», so Hohmeister.