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Offiziell gegründet

Lufthansa macht bei Cityline 2 vorwärts

Der deutsche Luftfahrtkonzern hat seine neue Tochter offiziell ins Handelsregister eingetragen. Die Gründung von Cityline 2 kommt in einer heiklen Phase.

Ihr Zweck ist vor allem einer: Die Personalkosten im Cockpit senken. Die Führung von Lufthansa hat nach dem Scheitern der Verhandlungen mit den Gewerkschaften Anfang des Jahres beschlossen, eine neue Tochter zu gründen. Die Fluggesellschaft wird ein eigenes deutsches Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Englisch: AOC) erhalten und ab Sommerflugplan 2023 Kurz- und Mittelstreckenflüge ab Frankfurt und München übernehmen. Sie wird so wie eine Art Lufthansa Cityline 2 agieren.

Jetzt ist das Unternehmen formell gegründet worden. Am 9. Mai wurde beim Amtsgericht München unter der Registernummer 275919 die Flugverkehrsbetrieb München GmbH eingetragen. Ihr Zweck wird mit «Luftverkehr im In- und Ausland und der Betrieb aller mit der Luftfahrt und ihrer Förderung zusammenhängenden Geschäfte und Einrichtungen» umschrieben. Aktueller Geschäftsführer ist Marco Zenger, der bei Lufthansa im Bereich Airlinestrategien arbeitet. Zuerst hat das Magazin FVW über die Gründung berichtet.

Später einmal rund 40 Flugzeuge

Auch wenn die Gründung schon länger geplant war – sie erfolgte in einer heiklen Phase. Zehn Tage nach der Eintragung der neuen Tochter verschickte Lufthansa Group Kündigungen an 281 Pilotinnen und Piloten von Germanwings. «Vor dem Hintergrund fehlenden Cockpitpersonals bei Konzern-Airlines und einer zunehmenden Zahl von Wet-Leases nun auch noch mehrere Hundert erfahrene und hoch qualifizierte Pilotinnen und Piloten zu entlassen, entbehrt jeder unternehmerischen Vernunft», kommentierte Arne von Schneidemesser, Vizepräsident der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit den Schritt.

Die neue Fluggesellschaft mit dem Projektnamen Newcont und offiziellem Firmennamen Flugverkehrsbetrieb München wird nach Angaben von Lufthansa-Chef 250 Kapitäninnen und Kapitäne beschäftigen. Damit würde die Flotte nach abgeschlossenen Aufbau rund 40 Flugzeuge umfassen. Sie sollen so bezahlt werden wie die Pilotinnen und Piloten bei Cityline. Ursprünglich war auch vorgesehen gewesen, Pesonal von Germanwings zu übernehmen.