Letzte Aktualisierung: um 15:35 Uhr

Temporär

Lufthansa legt Beförderungen von Purserinnen und Pursern auf Eis

Der deutschen Fluggesellschaft fehlen Flugzeuge. Das wirkt sich jetzt auch auf die Aufstiegsmöglichkeiten der Purserinnen und Purser von Lufthansa aus.

Die Beförderungen innerhalb der Kabine gelten bei Lufthansa als großer Anreiz für Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter, sich langfristig ans Unternehmen zu binden. P1 und P2 nennen sich die höchsten Karrierestufen, wenn man den klassischen Karriereweg in der Kabine von Lufthansa nimmt. P1 steht für Purser 1 und P 2 steht für Purser 2.

Es sind die beiden Leitungsfunktionen in der Kabine, den P2 gibt es nur auf der Langstrecke. Der oder die P2 führt das Team und nimmt vor allem Koordinationsaufgaben wahr. Etwa, wenn Fluggäste besondere Betreuung brauchen oder es nicht schnell lösbare Probleme mit einem Sitz oder anderen Dingen gibt. In den Service sind die P2 anders als die P1 generell nicht eingebunden.

Keine Ernennungen mehr

Um es auf die Positionen zu schaffen, sind Kurse, psychologische Eignungsuntersuchungen und auch Abnahmeflüge erforderlich. Und: Mit der größeren Verantwortung auf der Position geht selbstverständlich auch ein höherer Lohn einher. Doch aktuell hat Lufthansa die Beförderungen zu Pursern auf Eis gelegt, wie aeroTELEGRAPH erfuhr.

Flugbegleitenden, welche dieses Jahr noch in P1- und P2-Kursen ausgebildet werden, werden laut einem internen Schreiben «nicht direkt zum Purser ernannt». Alle bis Ende des Jahres geplanten Kurse fänden zwar statt, aber befördert werden die Absolventinnen und Absolventen aber noch nicht. Nur noch die Teilnehmer eines Kurses in München im Oktober werden befördert.

«Auswirkungen auf die Personalplanung»

Damit wirken sich die verspäteten Auslieferungen von Flugzeugen bei Lufthansa jetzt direkt auf die Karrieren des Personals in der Kabine aus. Denn die Fluglinie verfügt nicht über genug Flieger, um die Absolventen naus allen Kursen des Jahres rentabel zu beschäftigen. Über 70 Stunden muss etwa ein P2 in Vollzeit im Monat im Einsatz sein, um für die Airline rentabel zu sein. Und die wären aufgrund der fehlenden Flugzeuge nicht erreicht worden.

«Wie Sie wissen, warten wir aktuell auf zahlreiche neue Flugzeuge», so ein Sprecher der Fluglinie gegenüber aeroTELEGRAPH. «Dies hat auch Auswirkungen auf die Personalplanung und die Anzahl der benötigten Purserinnen und Purser bei Lufthansa Airlines.»

Flexibilität schaffen

Man bilde in diesem Jahr noch planmäßig aus, damit man flexibel auf den spontanen Bedarf reagieren sollte, wenn die Flotte wieder wächst. «Sobald die Kapazitäten benötigt werden, erfolgt die Ernennung und der Einsatz in dieser neuen Funktion.»