Konzernchef Carsten Spohr
Lufthansa glaubt an ITA-Airways-Einigung mit EU noch diese Woche
Es wurde bereits über ein Scheitern der Übernahme von ITA Airways orakelt. Doch Lufthansa-Group-Chef Carsten Spohr gibt sich optimistisch. Er glaubt an eine baldiges Zeichen aus Brüssel.
Flugzeug von ITA Airways: Wird es Teil der Lufthansa-Gruppe?
Flugzeug von ITA Airways: Wird es Teil der Lufthansa-Gruppe?
Der 4. Juli ist der offizielle Termin. Bis dann muss die EU-Kommission ihr Urteil zum Einstieg von Lufthansa bei ITA Airways veröffentlichen. Doch Carsten Spohr glaubt, dass es nicht so lange dauern wird. «Ich denke, wir befinden uns in der Woche der Entscheidungsfindung», sagte der Chef von Lufthansa Group am Montag (3. Juni) in Dubai.
Er sei überzeugt, dass die italienische Regierung und die italienischen Wählerinnen und Wähler vor den Europawahlen am kommenden Wochenende eine Antwort aus Brüssel zur Zukunft der Nationalairline erwarten, so Spohr bei der Hauptversammlung der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung Iata. Und so rechnet er damit in den kommenden Tagen.
«Ja, es war komplizierter»
Zuletzt gab es immer wieder Berichte über große Differenzen zwischen den EU-Wettbewerbshütern und Lufthansa Group. Denn Brüssel war lange nicht zufrieden mit den ersten Vorschlägen, die Frankfurt vorlegte, um die Bedenken über eine zu große Marktmacht zu zerstreuen. Die EU-Kommission sah bei Verbindungen zwischen Italien und Mitteleuropa eine Gefahr für zu hohe Konzentration, aber auch bei Flügen zwischen Italien und Nordamerika, Indien sowie Japan. Daneben war die marktbeherrschende Stellung am Flughafen Mailand-Linate ein Grund für Bedenken.
«Ja, es war komplizierter», gibt Spohr in Bezug auf die Verhandlungen mit den Wettbewerbshütern zu. Es habe länger als erwartet gebraucht, «um zu dem zu kommen, was ich für unser gemeinsames Ziel halte», so der Chef der Lufthansa-Gruppe. Es gehe darum, das Flugangebot nach und ab Italien vor allem nach Nordamerika europäisch zu halten. ITA Airways habe alleine gegen die amerikanischen Airlines, die alle rund zehn Mal größer seien, einfach keine Chance, erklärte Spohr. Die Fluglinie brauche deshalb einen Partner.
«Sie werden eine Lösung finden»
Auch wenn es länger gedauert habe und komplizierter gewesen sei, so Spohr, «werden sie eine Lösung finden, die es Italien ermöglicht, eine Zukunft zu haben». Er sei deshalb in Sachen ITA Airways «immer noch optimistisch».