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Zubringerabkommen gekündigt

Lufthansa fliegt künftig doch nicht mehr für Condor

Nur noch bis Ende Mai 2021 wird Lufthansa Zubringerflüge für den deutschen Ferienflieger durchführen. Condor steht damit vor einem Problem.

Es ist ein Hin und Her. Nach der Ankündigung der Übernahme von Condor durch Lot hieß es, Lufthansa werde das Zubringer-Abkommen auslaufen lassen. Dann sah es so aus, als habe die langjährige Partnerschaft zwischen den deutschen Fluglinien doch Zukunft. Und nun kommt es doch anders. Lufthansa wird ab Juni 2021 keine Zubringerflüge mehr für den Ferienflieger durchführen.

Deutschlands größte Fluglinie kündigte den Vertrag zu Ende Mai 2021. Gegenüber der Nachrichtenagentur DPA erklärte eine Condor-Sprecherin, man prüfe derzeit Optionen für die Zeit danach. Beide Unternehmen erhalten aufgrund der Corona-Krise Hilfe vom Staat. Condor wirft Lufthansa vor, einen Konkurrenten aus dem Markt drängen zu wollen.

Auch Veranstalter zeigt sich kritisch

Lufthansas Kündigung kommt unmittelbar, nachdem Condor ihr Schutzschirmverfahren verlassen hat. Für den Ferienflieger wird es ohne die Zubringerflüge deutlich schwieriger, ihre Langstreckenjets voll zu bekommen. Ein Lufthansa-Sprecher begründete den Schritt damit, dass man aktuell die eigenen Flieger auslasten und Arbeitsplätze sichern müsse. Tatsächlich arbeitet Lufthansa mit Ocean an einem eigenen Ferienflieger.

Der Chef des Reiseveranstalters DER Touristik, Sören Hartmann, schlug sich gegenüber der DPA auf die Seite von Condor. «Der Staat rettet mit seiner Hilfe aktuell Lufthansa», so Hartmann. «Diese Hilfe sollte nicht dazu verwendet werden, deutsche Wettbewerber aus dem Markt zu drängen und das Reisen komplizierter zu machen.» Laut Informationen der Nachrichtenagentur prüft Condor auch wettbewerbsrechtliche Schritte gegen Lufthansa.