Lufthansa Cityline: Vereinigung Cockpit kritisiert Aussagen von Lufthansa-Chef Spohr
Die Cockpitcrew-Gewerkschaft reagiert mit Unverständnis auf die Aussagen von Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr zur City Airlines und Lufthansa Cityline.
Spohr habe bei einem Gespräch bei der Iata-Konferenz in Dubai, aus dem aeroTELEGRAPH zitierte, sinngemäß verlauten lassen, «dass die Entscheidung zur Abwicklung der Lufthansa Cityline darauf beruhe, dass größere Flugzeuge mit mehr als 95 Sitzen aufgrund einer Tarifbeschränkung mit der deutschen Pilotengewerkschaft in Zukunft nicht eingesetzt werden könnten», schreibt die VC.
Diese Aussage sei im Hinblick auf die mit der Vereinigung Cockpit bestehenden Vereinbarungen stark verkürzt und sinnentstellend. «Herr Spohr lässt dabei außen vor, dass die Vereinigung Cockpit mehrfach angeboten hat, die sogenannte 95-Sitze-Regelung, auf welche er Bezug nimmt, anzupassen, um einen Fortbestand der Lufthansa Cityline zu ermöglichen.»
Weiter schreibt die Gewerkschaft: «Insofern hätte es der nunmehr von Seiten des Lufthansa-Konzerns in Angriff genommenen Abwicklung der Lufthansa Cityline und der vermeintlichen Umgehung der bestehenden tariflichen Regelung durch die Neugründung der Lufthansa City Airlines, nicht bedurft.»
Im Übrigen sei diesbezüglich auch «äußerst zweifelhaft», ob und inwiefern der Betrieb der Neugründung unter der Marke Lufthansa City Airlines in Zukunft «in Ansehung der bestehenden tariflichen Vereinbarungen überhaupt zulässig ist», schreibt die VC.
Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit, sagt: «Wichtig ist jetzt, dass eine weitere wachsende Verunsicherung der Kollegen bei Lufthansa Cityline vermieden wird.» Man stehe weiterhin «für konstruktive und ergebnisoffene Gespräche zur Schaffung einer Perspektive für die Kollegen bei Lufthansa Cityline zur Verfügung».