Carsten Spohr
Lufthansa-Chef deutet gute Chancen für Boeing 737 Max an
Im Duell mit dem Airbus A320 Neo um eine Lufthansa-Order hat die Boeing 737 Max wohl gute Chancen. Konzernchef Carsten Spohr möchte auf der Kurzstrecke nicht von einem Hersteller abhängig sein.
Boeing 737 Max über Seattle: Künftig auch Teil von Lufthansas Flotte?
Boeing 737 Max über Seattle: Künftig auch Teil von Lufthansas Flotte?
Seit Mitte Oktober ist bekannt: Lufthansa wird 80 Kurz- und Mittelstreckenjets bestellen. 40 werden Embraer E2 oder Airbus A220 für City Airlines sein. Bei den anderen 40 stehen Airbus A320 Neo und Boeing 737 Max zur Wahl.
Während die A320-Neo-Familie schon jetzt zur Konzernflotte gehört, ist die Lufthansa-Gruppe bisher noch keine 737-Max-Kundin. In einem Pressegespräch zu den Quartalszahlen sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstag (2. November): «Je nachdem, wie die Kampagnen ausgehen, kann es sein, dass wir wie auf der Langstrecke auch bei der Kurzstrecke mehr Diversifikation im Unternehmen haben werden.»
«Der richtige Weg für eine Airline unserer Größe»
Sprich: Airbus hat es schwer, beide Aufträge zu ergattern. «Wir bleiben, wie wir es historisch immer waren, Kunde in Seattle und Toulouse», sagte der Konzernchef. «Und ich glaube, das ist auch der richtige Weg für eine Airline unserer Größe.»
Fast keine der großen Netzwerkairlines der Welt sei auf der Kurzstrecke von nur einem Hersteller abhängig. Damit machte Spohr deutlich, dass bei der Lufthansa-Gruppe vor allem die 737 Max gute Chancen hat, die Boeing in Seattle und Umgebung baut und ausliefert.
Nicht nur für Frankfurt und München
Spohr sagte, die 40 Embraer E2 oder Airbus A220 für City Airlines werde man wohl zuerst erhalten. Wo die 40 A320 Neo oder 737 Max hingehen, sei noch nicht entschieden. «Da haben wir auch ein bisschen mehr Zeit», so der Konzernchef.
Bedarf gebe es für diese Flieger nicht nur in Frankfurt und München, sondern auch an anderen Drehkreuzen der Gruppe – potenziell also Wien (Austrian Airlines), Zürich (Swiss) und Brüssel (Brussels Airlines). Daher würden wohl nicht alle 40 Flugzeuge an eine Airline gehen, so Spohr.
Spohr verabschiedete einst letzte Boeing 737
Tatsächlich war Lufthansa in der Vergangenheit bereits Boeing-737-Betreiberin. Die deutsche Fluggesellschaft betrieb alle Modelle von Boeing 737-100 bis 737-500. Der bis heute letzte 737-Flug von Lufthansa fand im Herbst 2016 statt. Die Crew erhielt danach einen Blumenstrauß überreicht – von Carsten Spohr.