Letzte Aktualisierung: um 13:38 Uhr

Lufthansa offen für Golf-Partner

Zwei Erzrivalen kommen sich näher. Erst zeigte sich Emirates offen für eine Kooperation mit den Deutschen. Nun sendet Lufthansa positive Signale.

Aus verbitterten Konkurrenten werden plötzlich mögliche Freunde. Oder zumindest Geschäftspartner. «Wenn sich eine Kooperation mit einem Golf-Anbieter anbietet – warum nicht? Wer würde sich so etwas schon verschließen?», erklärte Christoph Franz am Montag (3. Juni) am Rande eines Treffens der internationalen Luftfahrtorganisation Iata in Kapstadt. Der Vorstandsvorsitzende von Lufthansa nannte dabei laut dem Fachportal Arabian Aersopace als theoretische Partner sowohl Emirates als auch Qatar Airways. In der Angelegenheit bestehe allerdings momentan «keine Eile». Derzeit sei man noch damit beschäftigt, sich aus eigener Kraft neu zu erfinden. Auch liege kein konkretes Angebot auf dem Tisch, so Franz.

Er habe mit Freude zur Kenntnis genommen, dass sich die Golf-Anbieter veränderten, so der Lufthansa-Lenker weiter. Statt Alleingang suchten sie zunehmend Kooperationen. Qatar werde der Allianz Oneworld beitreten, Etihad sei diverse Codeshare-Abkommen eingegangen und Emirates habe eine Allianz mit Qantas vereinbart.

Versöhnlichere Töne

Auch Emirates-Chef Tim Clark zeigte sich vor Kurzem offen für eine Annäherung zwischen seiner Airline und Lufthansa. Wenn die Deutschen es wollten, so der Manager vor einigen Wochen, dann sei man offen für eine Zusammenarbeit. «Wir würden ein bilaterales Abkommen durchaus in Erwägung ziehen», so Clark Anfang Mai. Er verlangt als Voraussetzung aber Anpassungen beim Gegenüber. Lufthansa bräuchte «ein anderes Geschäftsmodell.»

Das sind aber ganz andere Töne als noch vor einiger Zeit. «Lufthansa hasst uns leidenschaftlich» sagte vor ein paar Jahren Maurice Flanagan, stellvertretender Emirates-Chef. Er verdächtigte die deutsche Fluggesellschaft, es der Konkurrentin aus Dubai extra schwer zu machen. Seit einigen Jahren kämpft Emirates schon um Landerechte in Berlin, die die Regierung der Airline verwehrt – auf Druck von Lufthansa, so die Konkurrenten.