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Lufthansa Cargo mit drittem Rekordjahr in Folge – aber Auslastung sank

Lufthansa Cargo hat im Geschäftsjahr 2022 ihr Ergebnis aus dem vorangegangenen Jahr abermals übertroffen. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,8 Milliarden Euro), das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis beträgt 1,6 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,5 Milliarden Euro).

Insgesamt war der Absatz von 7,2 Milliarden Frachttonnenkilometer im vergangenen Jahr in gleicher Größenordnung wie im Vorjahr 2021 (7,2 Milliarden). Die durchschnittliche Auslastung verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,9 Prozentpunkte auf 61,1 Prozent, während das Angebot an Kapazität um 17 Prozent auf 11,8 Milliarden angebotene Frachttonnenkilometer gestiegen ist.

«Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir zum dritten Mal in Folge ein Rekordergebnis erzielt. Das verdanken wir dem hohen Engagement unserer Mitarbeitenden und dem Vertrauen unserer Kunden und Partner. Zudem hatten wir durch das Wachstum des Passagier-Langstreckenverkehrs wieder deutlich mehr Kapazitäten im Markt. Wir merken, dass unsere Kunden unverändert ihre globalen Lieferketten bedienen. Durch mehr Frachter und mehr Bellies werden wir auch in Zukunft ein starker und zuverlässiger Partner für unsere Kunden sein», sagte Dorothea von Boxberg, Vorstandsvorsitzende von Lufthansa Cargo.

Während in der Zeit der Corona-Pandemie das Flugprogramm von Passagierairlines ausgesetzt oder nur im geringen Umfang aufrecht gehalten werden konnte, standen für den Transport von Gütern zahlreiche Frachtkapazitäten in den Bellies dieser Flugzeuge temporär nicht zur Verfügung. Mit der Wiederaufnahme zahlreicher Passagierflüge erweiterte sich sowohl das Kapazitäts-, als auch das Streckenangebot. Dieser starke Wachstumstrend im Bellysegment setzt sich bis heute fort und macht inzwischen rund die Hälfte der Transportkapazitäten von Lufthansa Cargo aus. Allein im Sommerflugplan 2023 wird auf wöchentlich über 7000 Flügen von Lufthansa, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Eurowings Discover und SunExpress regelmäßig Fracht transportiert.

«Wir schauen zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2023. Das Umfeld bleibt dynamisch. Aber wir sind überzeugt, dass wir hervorragend aufgestellt sind und auf Veränderungen am Markt flexibel und schnell reagieren können. Wir verfolgen konsequent unsere erfolgreiche Strategie weiter. Wir bauen unsere digitalen Services aus und bieten unseren Kunden immer mehr nachhaltige Lösungen an. Wir werden auch 2023 erfolgreich sein», so Dorothea von Boxberg.

Das Geschäftsjahr 2022 von Lufthansa Cargo stand im Zeichen von wegweisenden Investitionen zur Erweiterung der Frachterflotte. Sie besteht aus derzeit 16 Boeing 777 F sowie zwei Airbus-A321-Umbaufrachter.

Zum weiteren Kapazitätsausbau der Langstreckenflotte bestellte Lufthansa Cargo drei weitere Boeing 777 F sowie sieben Boeing 777-8F der kommenden Boeing-Frachtergeneration. Eine Boeing 777 F ist bereits im vergangenen Geschäftsjahr ausgeliefert worden und ermöglichte es Lufthansa Cargo, Frequenzen zu stark nachgefragten Interkont-Zielen wie in China und Indien zu erhöhen und eine neue Frachterstation in Hanoi, Vietnam, zu eröffnen. Neben Nord- und Südamerika gehört die Region Asien-Pazifik zum stärksten Angebotsmarkt von Lufthansa Cargo.

Mit der zusätzlichen Indienststellung von zwei Airbus-Umbaufrachtern des Typs A321 im Jahr 2022 war es Lufthansa Cargo erstmalig möglich, auf Kurz- und Mittelstrecken schnelle Transportlösungen für Kunden aus dem stark wachsenden E-Commerce-Segment anzubieten. Zwei weitere Airbus-Frachter werden die Flotte ab Sommer 2023 ergänzen und damit Kapazitäten auf intraeuropäischen Routen erhöhen.

Die Investitionen zahlen auch laufend auf Lufthansa Cargos Nachhaltigkeitsziele ein: Lufthansa Cargo hält an ihrem Vorhaben fest, bis 2050 CO2-neutral zu werden und strebt mit der Halbierung der CO2-Emissionen bis 2030 einen wichtigen ersten Meilenstein auf dem Weg an.

Frachterflüge mit Sustainable Aviation Fuels zu operieren, steht unverändert im Fokus. Das Serviceangebot «Sustainable Choice» ermöglicht es Kunden, ihre Fracht CO2-neutral zu transportieren. Auch im Handling nutzt Lufthansa Cargo seit Herbst 2022 eine umweltschonende Kunststofffolie für den Schutz von Fracht beim Transport. Diese Folie ist dünner und leichter und spart somit Gewicht und Mengenverbrauch ein.

Darüber hinaus werden Flugzeuge der 777-Frachterflotte seit Beginn des Jahres 2023 schrittweise mit der Oberflächentechnologie Aeroshark von BASF und Lufthansa Technik ausgestattet. Eine Spezialfolie optimiert den Strömungsverlauf an Rumpf und Triebwerksgondeln während des Fluges, was wiederum Treibstoff einspart und Emissionen verringert.

Ebenfalls sind seit Januar 2023 leichtere und trotzdem reißfeste Transportnetze für Frachtpaletten im Einsatz. Sie werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und wiegen über 50 Prozent weniger als herkömmliche Netze. Die damit verbundenen Gewichtseinsparungen leisten somit einen weiteren wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen auf Flügen.

Im Bereich der Digitalisierung gelang es Lufthansa Cargo im Jahr 2022 zum einen, digitale Vertriebskanäle auszubauen und auch Handling-Prozesse dank verbesserter Datenqualität und -nutzung effizienter zu gestalten. Davon sollen in der Transportkette Partner und Kunden gleichermaßen profitieren. Mit Mobile Digital Handling ersetzen zunehmend digitale Lösungen papierbasierte Prozesse. Ferner wurden im vergangenen Jahr erstmalig 100 Prozent aller Sendungen mit einem elektronischen Luftfrachtbrief befördert.