Letzte Aktualisierung: um 20:12 Uhr

Ersatz durch digitale Medien

Lufthansa nimmt weniger Zeitungen mit

Lufthansa gibt Zeitungen nur noch in der First- und Business-Class ab. Dennoch werden Passagiere in allen Klassen mehr Publikationen lesen können - dank Digitalisierung.

Zeitungen im Flugzeug bedeuten für die Airlines zusätzliches Gewicht und hohe Logistikkosten. Dennoch nehmen viele Fluggesellschaften die Blätter immer noch mit an Bord – teilweise sogar in doppelter Menge, um Passagieren auf dem Rückflug auch noch eine einigermassen aktuelle Zeitung aus der Heimat anbieten zu können. Die Auswahl an den Titeln, die zur Verfügung stehen, ist allerdings klein. Doch nun erweitert Lufthansa das Angebot an verfügbaren Medien schlagartig.

Passagiere, die mit der deutschen Fluggesellschaft fliegen, könnten bald aus insgesamt 100 Magazinen und 45 Zeitschriften auswählen, verrät die Airline aeroTELEGRAPH. In welcher Klasse man sitzt, ist dabei egal. Insgesamt gibt es Publikationen in elf Sprachen. Allerdings gibt es diese Presse-Erzeugnisse nur virtuell, als so genannte E-Papers. «Ein Großteil der Fluggäste führt mindestens ein mobiles Endgerät auf Reisen mit sich. Diesem Trend entspricht Lufthansa mit der Digitalisierung ihres Leseangebotes», begründet die Airline in einer Mitteilung.

Heimzeitungen gibt es nur am Heimflughafen

E-Journals seien außerdem umweltfreundlicher und nachhaltiger, da kein Papier, keine Druckfarben und keine Logistik für die Distribution benötigt würden. Und eben – nicht zu vergessen: Die Reduzierung der Print-Auflage bedeutet auch weniger Gewicht an Bord und somit einen geringeren Kerosinverbrauch. Ganz von gedruckten Zeitungen verabschiedet sich Lufthansa nicht. «An den großen Flughäfen werden weiterhin die Zeitungsständer vorhanden sein, von denen Passagiere sich vor dem Flug bedienen können», so ein Sprecher. In Business- und First-Class werde es zudem nach wie vor Printprodukte geben.

Abgeschafft werden die gedruckten Exemplare in Economy und Premium Economy auf der Langstrecke. Außerdem werden keine so genannten Rück-Beladungen auf Kurz- und Mittelstrecken mehr vorgenommen, erklärt der Sprecher weiter. Das bedeutet, dass man auf das heimische Print-Produkt nur noch vom heimischen Flughafen aus zugreifen kann. «Das Angebot von 145 Produkten in 11 Sprachen bedeutet aber eine große Erweiterung», so der Lufthansa-Sprecher. Man plane es nach und nach immer mehr auszuweiten.

Am 21. Januar startet das Lufthansa Digital-Angebot

Das Angebot startet schon bald. Ab dem 21. Januar können alle Lufthansa-Fluggäste ab drei Tagen vor ihrem Flug mit der Eingabe ihres Buchungscodes oder der Ticketnummer und des Namens über die Lufthansa-Internetseite zwei E-Journals ihrer Wahl auf ihr elektronisches Gerät herunter laden. Ab März 2016 wird es, je nach Reiseklasse und Vielfliegerstatus, unterschiedlich viele Downloads für die Passagiere geben. Zusätzlich ist es möglich, weitere Digital-Zeitungen oder -Zeitschriften gegen eine Gebühr zu erwerben, so Lufthansa weiter.