Titan-Tragödie
Luftfahrtunternehmer und -rekordhalter befindet sich im Tauchboot
Seit Tagen wird im Nordatlantik das Tauchboot Titan vermisst. An Bord befindet sich auch ein erfolgreicher britischer Luftfahrtunternehmer, der es als Pilot ins Guinness Buch der Rekorde geschafft hat.
Hamish Harding: Der Pilot brachte es mit dem Handel von Flugzeugen zu viel Geld.
Hamish Harding: Der Pilot brachte es mit dem Handel von Flugzeugen zu viel Geld.
Es ist eine traurige Botschaft. Man bestätige hiermit, «dass unser geschätzter Vorsitzender Hamish Harding sich derzeit an Bord des Titan-Tauchbootes befindet», lautet die Nachricht auf der Website von Action Aviation. Und weiter: Das Team sei «sehr stolz auf Hamish und wir freuen uns darauf, ihn zu Hause willkommen zu heißen».
Doch die Uhr tickt. Noch rund 25 Stunden reicht der Sauerstoffvorrat für die fünf Insassen an Bord des 6,7 Meter langen Tauchbootes, das bei einem Tauchgang zum Wrack der Titanic am Sonntag (18. Juni) verschwand. Immerhin gibt es inzwischen nach vielen bangen Tagen positive Zeichen von den Suchkräften. Aus der Tiefe des Nordatlantiks hat eine kanadisches Lockheed P-3 Orion Klopfgeräusche vernommen, denen inzwischen mit einem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug nachgegangen wird.
Living Legend of Aviation
Wenn das tragische Ereignis positiv ausgeht und die vier Männer und Harding dank eines Seeaufklärungsflugzeuges gerettet werden, wäre das schon fast ein Omen. Denn die Luftfahrt ist die Welt des Briten. Er ist nicht nur Eigentümer von Action Aviation mit Sitz in Dubai, die mit Businessjets und Passagierflugzeugen handelt, und wurde damit reich. Er ist auch Pilot mit einer kommerziellen Lizenz.
2017 schuf er für ein südafrikanisches Tourismusunternehmen die Eispiste am Wolf’s Fang Camp in der Antarktis, damit dort Businessjets landen konnten. Und er ist Weltrekordträger. 2019 umrundete Harding als Pilot mit einem Kollegen in einer Gulfstream G650 ER in 46:40 Stunden die Welt. Es war die schnellste Umrundung der Erde über den Nord- und Südpol. Doch nicht nur ins Guinness Buch der Rekorde hat Harding es deswegen geschafft. Er ist auch als Living Legend of Aviation ausgezeichnet worden.
Boeing 747 für Geparden
Harding sorgte auch weltweit für Schlagzeilen, als er 2022 eine Boeing 747 organisierte, um den Gepard in Indien wieder anzusiedeln. Von Namibia flog der Jumbo-Jet mit dem Kennzeichen ER-TRV und dem Tiger-Design der früheren Betreiberin Transaero acht der Raubkatzen ins nordindische Gwalior. 2017 war er dafür verantwortlich, dass erstmals Businessjets zur Antarktis fliegen konnten.