Flug von Air Serbia
Lotse in Belgrad wies Piloten der Embraer E195 auf Fehler hin
Der schwere Zwischenfall in Belgrad wäre vermeidbar gewesen. Doch die Piloten der Embraer E195 von Marathon Airlines ignorierten Bedenken des Lotsen im Kontrollturm.
Die Situation am Flughafen Belgrad: Die Piloten entschieden sich dazu, via Rollweg D5 auf Startbahn 30L zu rollen.
Dabei stand ihnen aber nur etwa 1300 der möglichen 3500 Meter zum Start zur Verfügung.
Nach dem verunglückten Start flog die Maschine auf reduzierter Höhe, ehe sie nach einem Durchstartemanöver wieder auf derselben Piste landete.
Die Maschine ist im Besitz der griechischen Marathon Airlines und fliegt seit Oktober 2023 für Air Serbia
Die Situation am Flughafen Belgrad: Die Piloten entschieden sich dazu, via Rollweg D5 auf Startbahn 30L zu rollen.
Dabei stand ihnen aber nur etwa 1300 der möglichen 3500 Meter zum Start zur Verfügung.
Nach dem verunglückten Start flog die Maschine auf reduzierter Höhe, ehe sie nach einem Durchstartemanöver wieder auf derselben Piste landete.
Die Maschine ist im Besitz der griechischen Marathon Airlines und fliegt seit Oktober 2023 für Air Serbia
Erst 500 Meter nach dem Ende von Startbahn 30L hob die Embraer E195 von Marathon Airlines ab, die am Sonntagabend (18. Februar) für Air Serbia Flug JU324 nach Düsseldorf durchführte. Zuvor kollidierte sie mit der Anflugbefeuerung, im Jargon Approach Lighting System genannt.
Nachdem der Wet-Lease-Flieger nach Belgrad zurückgekehrt war, zeigten sich massive Schäden am Flieger mit dem Kennzeichen OY-GDC: In der Rumpfverkleidung klaffte ein großes Loch, die linke Tragflächenwurzel war massiv beschädigt, die Flügelvorderkante wies Dellen auf. Seitlich am Rumpf sowie am Hinterflügel fanden sich ebenfalls Spuren.
Lotse wies Cockpit an, Berechnungen anzustellen
Wie die Aufzeichnung des Funkverkehrs zeigt, waren sich die Piloten von Marathon Airlines durchaus bewusst, was sie taten. Offenbar waren sie fälschlicherweise über Rollweg D5 statt D6 auf die Piste gerollt. Der Lotse im Kontrollturm von Belgrad wies sie auf den Fehler hin. Doch aus dem Cockpit kam die Antwort, dass 1273 Meter ausreichend seien.
Der Lotse erklärte daraufhin, das Cockpitpersonal solle seine Berechnungen machen und sich dann melden. Und er erklärte, dass es umkehren und D6 verwenden könne. Von den Piloten kam jedoch umgehend zurück: «Wir können ab D5 starten». Eine grobe Fehleinschätzung, wie sich kurze Zeit nachher zeigte.
Marathon Airlines im Auftrag von Air Serbia
Das Flugzeug mit dem Kennzeichen OY-GDC ist im Besitz der griechischen Marathon Airlines, die seit Mitte 2023 im Auftrag von Air Serbia fliegt. Erst am Tag zuvor war es aus der Wartung in Athen nach Serbien zurückgekehrt. Marathon Airlines hat die 15 Jahre alte Embraer E195 von SEBC Aviation Leasing gemietet.
In der oben stehenden Bildergalerie finden Sie weitere Informationen zum Zwischenfall. Ein Klick aufs Bild öffnet die Galerie im Großformat.
Air Serbia Embraer E195LR aircraft (OY-GDC) returned back to Belgrade (BEG) after it hit an airport infra (landing instrument) while operating flight JU324 Belgrade – Dusseldorf on the evening of Sunday, February 18, 2024.#aircraft pic.twitter.com/T7g3Pen09q
— FL360aero (@fl360aero) February 18, 2024