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Lion Air greift Air Asia an

Der indonesische Billigflieger Lion Air lanciert eine Airline in Malaysia. Malindo Airways soll Platzhirsch Air Asia bedrängen.

Ab dem kommenden Jahr gibt es einen neuen Konkurrenten im stark wachsenden, aber auch stark umkämpften, Lowcost-Markt in Asien. Die indonesische Billigairline Lion Air startet zusammen mit den malaysischen «National Aerospace and Defence Industries» die Schwestergesellschaft Malindo Airways – und stößt dabei ins Herz von Hauptkonkurrent Air Asia: Der neue Terminal 2 am Flughafen der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur dient ab Mai 2013 als Basis der Malindo Airways. Mit zwölf Boeing 737-900ER wird der Betrieb aufgenommen. Zuerst werden Routen zwischen Kuala Lumpur und der Lion-Air-Heimat Indonesien angeboten. Später wird das Netzwerk ausgeweitet auf Bangkok, Manila, Hanoi oder Guangzhou. Auch Inlandrouten gehören zum Angebot.

Die Gesellschaft fährt einen aggressiven Wachstumskurs. Jedes Jahr sollen zwölf weitere Flugzeuge zur Flotte stoßen. Hauptsächlich solche der Typen Boeing 737 Max oder der neue Dreamliner. Die Maschinen kommen allesamt aus den Bestellungen von Lion Air. Erst Ende vergangenen Jahres hatten die Indonesier mit einer Rekordbestellung bei Boeing Furore gemacht. In der Branche hatten sich in der Folge viele gefragt, was die Airline, die in der EU gesperrt ist, mit den ganzen Flugzeugen anfangen will. Laut Lion Air-Chef Rusdi Kirana verhandelt seine Gesellschaft aktuell mit Boeing über den Kauf von zehn weiteren Dreamlinern. Die fünf bereits bestellten und ursprünglich für Batik Air vorgesehenen 787 stoßen 2015 zur Flotte von Malindo.

Billigflieger mit neuem Service

Malindo Airways hat an der Pressekonferenz zur Premiere noch keine Angaben zu Ticketpreisen gemacht. Gegenüber Journalisten deutete Kirana seine Preisstrategie aber vorsichtig an:« Ich werde zum gleichen Preis Tickets verkaufen wie Air Asia oder sogar darunter.» Dafür will Malindo neuen Service in dieser Kategorie bieten. Im Gegensatz zu anderen Lowcost-Airlines wird es an Bord ein Unterhaltungssystem geben, zusätzliche Beinfreiheit und Snacks. Ebenfalls ungewöhnlich ist die Zwei-Klassen-Konfiguration: Zwölf Sitze in einer 737 sollen zur Businessclass gehören.

Trotz dieser neuen Konkurrenz im Stammgebiet zeigt sich Air Asia-Besitzer Tony Fernandes in der malaysischen New Straits Times entspannt: «Die neue Airline ist keine Gefahr für uns. Wir haben es in diesem Land schon gegen die übermächtige Malaysia Airlines behauptet.» Die entspannten Gemüter kommen nicht von ungefähr: alle Beteiligten glauben weiterhin an eine stark wachsende Nachfrage in Südostasien. Der Lion Air-Chef sieht für 2013 in Südasien sogar noch Platz für zwei bis drei weitere neue Mitbewerber.