Streit um Leasingverträge
Lauda über Lufthansa: «Wurde noch nie so unfair behandelt»
Der Ex-Besitzer von Laudamotion ist sauer auf den deutsche Luftfahrtkonzern. Niki Lauda wirft Lufthansa-Chef Carsten Spohr vor, ihn nicht korrekt behandelt zu haben.
Niki Lauda (Mitte): Der Unternehmer fühlt sich ungerecht behandelt.
Niki Lauda (Mitte): Der Unternehmer fühlt sich ungerecht behandelt.
Fast ein halbes Jahr lang war es still um Niki Lauda. Der ehemalige Rennfahrer und Manager war scher erkrankt und erhielt eine neue Lunge. Seither erholt er sich von der Transplantation. Offenbar läuft das gut, wie der Ex-Formel-1-Star der österreichischen Zeitung Kurier sagt. Er trainiere derzeit täglich mit einem Rollator. Den werde er Ende Januar «wegwerfen», so Lauda.
Milde haben die gesundheitlichen Probleme den 69-jährigen Österreicher nicht gestimmt. Im Gegenteil. Gegenüber der Zeitung äußert Lauda heftige Kritik an Lufthansa, genauer gesagt an deren Chef. «Ich wurde in meinem ganzen Leben noch nie so unfair behandelt wie von Lufthansa-Chef Carsten Spohr und seiner Mannschaft. Das vergesse ich nie.» Lauda bezieht sich damit auf einen Streit, der in diesem Sommer eskalierte.
Wer hat wem nicht gezahlt?
Zunächst hatte Laudamotion-Mutter Ryanair Lufthansa vorgeworfen, Laudamotion absichtlich zu behindern. Gleich mehrere Anschuldigungen machte sie dabei. «Lufthansa hat zwei der elf Flugzeuge nicht übergeben, wie sie es aufgrund der Entscheidung EU-Wettbewerbshüter im Fall der Übernahme von Air Berlin hätte tun müssen», schrieb die Billigairline in einer Mitteilung.
Zudem habe Lufthansa die Zahlung von mehr als 1,5 Millionen Euro an Gebühren für Wet-Lease-Dienste Laudamotions für Eurowings zwischen März und Mai 2018 absichtlich verzögert. Die Fluggesellschaft widersprach vehement. «Die Behauptungen entbehren jeder Grundlage», so der Konzern in einer Mitteilung. Zudem sei es Laudamotion, die ihrer Zahlungspflicht nicht nachgekommen sei. Zum wiederholten Male.
«Unfairste Aktion»
Lufthansa kündigte im Juli daher per sofort die Leasingverträge für neun Flugzeuge, die an Laudamotion verleast worden waren. Als Grund wurde «nicht erfolgte Zahlung» genannt. Laut Lauda war das aber so nicht richtig. Die Zahlung habe sich «banktechnisch verzögert», so Lauda. Er klagt über «die unfairste Aktion, die mir in meinem ganzen Geschäftsleben passiert ist.»