Einfachere Flotte
Latam schickt alle Airbus A350 unverzüglich in Rente
Die südamerikanische Airline-Gruppe vereinfacht ihre Langstreckenflotte. Dabei muss mit dem Airbus A350 bei Latam das neueste Modell weichen.
Airbus A350: In den Latam-Farben bald nicht mehr zu sehen.
Airbus A350: In den Latam-Farben bald nicht mehr zu sehen.
Elf Airbus A350 befinden sich in der Flotte der brasilianischen Tochter der Latam-Gruppe. Nicht mehr lange. Die Fluggesellschaft hat kurzerhand die Ausflottung der im Durchschnitt drei Jahre alten Langstreckenflieger beschlossen. Dies gab Chef Jerome Cadier am Donnerstag (8. April) in einem Brief an die Mitarbeiter bekannt, über den zuerst das Portal Aeroin berichtet hatte.
Laut Cadier sollen die Airbus A350 Latam Airlines Brasil schnell verlassen. Sieben A350-900 wurden bereits am Tag der Ankündigung in Rente geschickt, die weiteren vier Exemplare folgen in den kommenden Tagen. Vier der Flugzeuge gehören auch Latam selbst, sieben sind geleast.
Latam will einfachere Flotte
Damit bleiben der südamerikanischen Airline-Gruppe nur noch Boeing 767, 777 und 787 für die Langstrecke. Mit der Ausflottung möchte die Latam-Gruppe die Flotte vereinfachen. Zum Beispiel sind so nicht mehr so viele verschiedene Musterberechtigungen für Piloten erforderlich.
Zwar sind die Boeing 767 und 777 weniger modern als die erst seit 2016 ausgelieferten, werksneuen Airbus-Flugzeuge. Doch eine Reduktion auf nur zwei bis drei verschiedene Modelle erleichtert die Ausbildung und die Wartung.
Zukunft der A350 schon länger unklar
Schon zuvor hatte Latam immer wieder mit dem Gedanken gespielt, sich zumindest von einem Teil der Airbus A350 zu trennen. Mehrere Maschinen wurden an Qatar Airways verleast, zwei weitere wurden wegen der Corona-Krise ausgeflottet und werden derzeit zwangsversteigert. Eigentlich verpflichtete sich Delta Air Lines, vier A350 und weitere Bestellungen von Latam abzukaufen. Doch die Amerikaner zogen sich zurück und mussten für den Vertragsbruch zahlen.