Letzte Aktualisierung: um 7:41 Uhr

Corona-Sommer

Langstrecke bereitet Lufthansa und Swiss noch Sorgen

Schon in drei Jahren will Lufthansa die Staatshilfe zurückzahlen. Konzernchef Carsten Spohr erklärt, dafür werde man sich neu verschulden. Und er nennt Details zur Buchungslage.

In Zukunft will die Lufthansa-Gruppe vorsichtiger agieren. «Gewiss werden wir konservativer mit der Finanzplanung umgehen als bisher», sagt Lufthansa-Chef Carsten Spohr in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung. Auf einen Schlag wie die Corona-Krise könne man sich aber kaum vorbereiten, sagte er weiter. Denn das Geschäft sei «über Monate zu 99 Prozent» weggebrochen. Solche Puffer könne man nicht anlegen.

Deshalb habe man auch Staatshilfe gebraucht. Man benötige das gesamte Volumen von neun Milliarden Euro, so Spohr. «Die erste Milliarde ist gerade eingetroffen.» Das Geld aus der Schweiz für die Swiss sei dagegen noch nicht geflossen.

Staatshilfe zurückzahlen und sich verschulden

Bis 2023 will Lufthansa die Staatshilfe zurückgezahlt haben – wohl auch damit die damit verbundenen Auflagen wegfallen. Man werde deswegen aber nicht schuldenfrei sein, so Spohr. «Wir wollen am Markt Kredite aufnehmen, um das Geld des Steuerzahlers in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich zurückzuzahlen. Wir möchten lieber am Kapitalmarkt verschuldet sein als beim Steuerzahler.»

In puncto Buchungen meint Spohr, es zeige sich kein eindeutiges Bild. «Sowohl die Lufthansa als auch die Swiss liegen im Kontinentalverkehr über und auf den interkontinentalen Strecken unter den Erwartungen», so der Konzernchef zur Neuen Zürcher Zeitung. Probleme bereiteten vor allem auch die USA, für die man «allein die Hälfte unserer Langstreckenflugzeuge» eingeplant habe. Man hoffe, dass sich ab September der Verkehr in die Vereinigten Staaten wieder zu normalisieren beginne.